Wenn die Bergarbeiter tagen
Und sich erheben unter Tagen
Ihr Kapitalisten, gebt gut Acht.
Denn Euch ist kurz‘ Prozess gemacht!
Ihr Kumpel aus der ganzen Welt,
Vereint Euch unter einem Zelt!
In Peru und Indien sprießt die Saat;
Oh herrlich kühles Kübelbad.
Gitarre klingt im Stimmgewirr;
Wer spült denn bloß mein Kochgeschirr?
Dosa und Chai im Morgenlicht,
Staub umschmeichelt mein Gesicht.
Beim Frühstück unterm Teeladen
Heilen frisch zerstochne Waden.
Von Resolutionen freilich unberührt
Werd‘ ich mit Haut und Haar verführt
Von Kulleraugen, Patschehändchen
Und schaurig abendlichen Ständchen.
Ein Kingfisher wohlig mich umschwirrt
Mein Geist in Streben sich verirrt.
Tuk-Tuks flattern emsig, bienengleich
Dreizehn Schulkinder auf einen Streich
Die fahle Sonne beißend sticht,
Doch heilge Kühe stört das nicht.
Bunte Saris flattern frech;
No cash, sir. Was ein Pech.
Schlaf versüßt durch Hupen fein
Chicken Masala küsst mein Sein.
Kennen wir uns?, sag einmal:
Isst man Puri nur mit Dal?
Kein Selfie, wenn ich Dich nicht kenn!
Und überhaupt: Wer bist du denn?
Hindi, Kunz und Telugu,
Spenden sammeln immerzu.
Neue Welt wird unser Heim.
Frühsport morgen? Indian Time!
Laptops surren, Stifte knurren;
Brodelnd mampfend Magenschnurren.
Zu warme Hosen, Hintern schwitzt;
Köpfe wackeln leis‘ verschmitzt.
Schieben sie fleißig vor sich her
Den Tag der Wahrheit tonnenschwer,
Doch Geduld und Spucke, wer erdacht’s;
Auch Moskitos arbeiten des Nachts.
Trinkt viel Wasser, hört gut zu!
Der Husten lässt Euch keine Ruh‘.
Goldne Tugend ist das Warten
Und der Locals stolz‘ Standarten.
Mutig ziehn wir, Fäuste hoch!
Und zersprengen unser Joch.
Bergarbeiter, singt zuhauf!
Nur eins noch bleibt:
GLÜCK AUF!
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Hear us sing, oh
Watch us march
Feel our tears
And taste our wrath.
This – is how we unite.
This! is how we fight!
(N)Euer Senf – mittelscharf, wenn’s geht