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Fergmen blickte zur Tür herein und wirkte so nervös wie ein Atheist beim Gewitter.“
(T. Pratchett, „Einfach göttlich“)

„’The command for the ending of all things will be given by the North Star, and the South Star will carry out the commands. Our people were made by the stars. When the time comes for all things to end our people will turn into small stars and will fly to the South Star where they belong.
(H.B. Alexander, „North American Mythology;
In: „Hamlet’s Mill“ by G. de Santillana & H. von Dechend)

Darum auch waren die Leute auf dem Land im Schnitt um ein Vielfaches religiöser. Einfach, weil sie zu viele Sterne sahen.“
(Heinrich Steinfest, „Nervöse Fische“)

Gary: ‚Ist das die Antwort auf die jahrhundertealte Frage: Wenn Gott wirklich allmächtig ist, könnte Er dann einen Felsen erschaffen, der so schwer ist, dass Er ihn nicht aufheben kann?‘
Arten: ‚Es beantwortet in der Tat die Frage – und die Antwort lautet Nein.‘
Gary: ‚Weshalb?‘
Arten: ‚Weil Er kein Trottel ist.‘“
(G. Renard, „Die Illusion des Universums“)

,Die göttliche Intelligenz des Universums’ ist eine Redewendung, die es wirklich verdient, das Klo hinunter gespült zu werden.

,Gibt es vielleicht eine Art von Magie, von der Du nichts weißt?‘
,Wenn es sie gäbe, dann wüsste ich nichts von ihr.‘
,Klingt logisch
, sagte der Hohepriester.“
(T. Pratchett, „Alles Sense“)

Bei Prophezeiungen ist der Ausleger oft ein wichtigerer Mann als der Prophet.“
(Schopenhauer, „Aphorismen zur Lebensweisheit“)

Philosophen sind Gewalttäter, die keine Armee zur Verfügung haben und sich deshalb die Welt in der Weise unterwerfen, dass sie sie in ein System sperren.“
(R. Musil, „Der Mann ohne Eigenschaften“)

You are never dedicated to something you have complete confidence in. No one is fanatically shouting that the sun is going to rise tomorrow. They know it’s going to rise tomorrow. When people are fanatically dedicated to political or religious faiths or any other kinds of dogmas or goals it’s always because these dogmas or goals are in doubt.“
(R.M. Pirsig, „Zen and the Art of Motorcycle Maintenance“)

Da sie sahen, dass sie ihm keinen katholischen Kopf aufsetzen konnten, so schlugen sie ihm wenigstens seinen protestantischen ab.“
(Schopenhauer, „Aphorismen zur Lebensweisheit“)

Er sagte, die Indios zögen es vor, in die Hölle zu kommen, um keinen Christen zu begegnen.“
(E. Galeano, „Die offenen Adern Lateinamerikas“)

Wer auf die Welt gekommen ist, sie ernstlich und in den wichtigsten Dingen zu belehren, der kann von Glück sagen, wenn er mit heiler Haut davon kommt.“
(Schopenhauer, „Aphorismen zur Lebensweisheit“)

Freiheit ist das größte Dogma.

Sie sind eine Kommodität, die der Mensch sich je nach Bedarf selber herstellt und seit altersher auch hergestellt hat, nur, und das ist das Problem, entwickeln diese Götter dann ein Eigenleben, das ans Gespenstische grenzt.“
(S. Heym, „Ahasver“)

Macht und Götter sind nur ein Vorwand.
Das „Böse“ ist in uns allen.

Unsere Ähnlichkeiten sind viel größer als unsere Unterschiede. Deshalb waren wir gezwungen, Unterschiede in der Religion zu erfinden, die uns einen Vorwand geben, einander umzubringen,…“
(T. Pratchett, „Die Philosophen der Scheibenwelt“)

Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalog von verbotenen Büchern.“
(Schopenhauer, „Aphorismen zur Lebensweisheit“)

Es spielt keine Rolle, ob die Welt eine Illusion ist oder tatsächliche Realität.
Aber sie ist sicher nicht die einzige.

Aber es gab Zeiten, wo der Glaube an den Zauber des Bildes noch Berge zu versetzen wähnte, Zeiten, wo die starre Grenze zwischen dem Reich der Dinge und dem der Gedanken zu zerfließen und der willkürlich gelenkte Lauf scheinbar freisteigender Vorstellungen in den schwerfälligen Gang des wirklichen Lebens einzugreifen schien.“
(R. Eisler, „Weltenmantel und Himmelszelt“)

Ignorance is the perception of the nonexistent, and the nonperception of the Existent.“
(„The Mother of all Evils“; Sri Yukteswar Giri, „The Holy Science“)

Vielleicht waren es unbewusste Mitteilungen spiritistischer Medien; vielleicht waren sie nur gute Schauspieler.
Aber auch in einem solchen Fall waren die moralischen Grundsätze ihrer Botschaften unverkennbar. Werte, nach denen es sich zu leben lohnte.“
(S. MacLaine, „Zwischenleben“)

Ihr betet in eurer Verzweiflung und Not; tätet ihr’s doch auch in der Vollkommenheit eures Glücks und in den Zeiten des Überflusses!
—–
Denn was ist Gebet anderes als die Ausdehnung eurer selbst in den lebendigen Äther hinein?
Und wenn es euch Linderung verschafft, eure Dunkelheit in den Raum zu ergießen, verschafft es auch Freude, die Morgenröte eures Herzens auszugießen.
Und wenn ihr nicht umhinkönnt zu weinen, wenn eure Seele euch zum Gebet ruft, dann sollte sie euch immer und immer wieder durch Weinen antreiben, bis ihr zuletzt ihrem Ruf lachend folgt.
Wenn ihr betet, schwingt ihr euch auf, jenen in der Luft zu begegnen, die zur gleichen Stunde beten und denen ihr, außer im Gebet, vielleicht niemals begegnen würdet.
Deswegen ziele euer Besuch in jenem unsichtbaren Tempel auf nichts anderes ab als auf Ekstase und innige Zwiesprache.
Denn solltet ihr den Tempel zu keinem anderen Zweck betreten, als zu bitten, so wird euch nicht gegeben werden;
Und solltet ihr ihn betreten, um euch zu erniedrigen, so werdet ihr nicht erhöht werden;
Ja, selbst wenn ihr ihn betreten solltet, um das Wohl anderer zu erflehen, werdet ihr nicht erhört werden.
Es genügt, dass ihr den unsichtbaren Tempel betretet.
—–
Ich kann euch nicht lehren, mit Worten zu beten.
Gott hört nicht auf eure Worte, es sei denn, Er spricht sie selbst durch eure Lippen aus.
Und ich kann euch nicht lehren, wie die Meere und die Wälder und die Berge zu beten.
Aber ihr, die ihr Kinder der Berge und der Wälder und der Meere seid, könnt deren Gebet in eurem Herzen entdecken,…“
(„Vom Gebet“; K. Gibran, „Der Prophet“)

Seelenarbeit ist doch ein Hexenwerk.

The Bacon, the Spinoza, the Hume, Schelling, Kant, or whosoever propounds to you a philosophy of the mind, is only a more or less awkward translator of things in your consciousness, which you have also your way of seeing, perhaps of denominating. Say, then, instead of too timidly poring into his obscure sense, that he has not succeeded; now let another try. (…) Anyhow, when at last it is done, you will find, it is no recondite, but a simple, natural common state, which the writer restores to you.“
(R.W. Emerson, „Essays and other Writings“)

Über die Demut:
Wenn ich „Demut“ zeige, könnte das, in einem weniger anmaßenden Sinne von Bescheidenheit, oder Ergebenheit, doch bedeuten, dass ich die Fülle und scheinbare Komplexität des Lebens anerkenne und so akzeptiere, wie sie ist; dass ich letzten Endes und mit letzter Sicherheit rein gar nichts wissen kann.
Demut in dem Sinn, die damit einhergehende Unsicherheit willkommen heißen und damit sein zu können, ohne die Kontrolle darüber gewinnen zu wollen.
Denn mir scheint, dass
der Wunsch nach Kontrolle zugleich eine der größten Illusionen wie auch eine der schlimmsten Drogen ist auf dieser Welt, und ich verneige mich mit großem Respekt vor allen, die es aufgeben, die Welt und sich selbst „regieren“ zu wollen.
Der Wunsch nach Kontrolle schafft Erwartungen,
entlang erhoffter Funktionen, die Gegebenheiten oder anderen Menschen offenbar zugeschrieben werden. Wenn diese dann in der letzten Konsequenz nicht erfüllt werden (können), entstehen Ärger, Wut und letzten Endes Hass. Aus der Angst vor Kontrollverlust.
Die wird aber gleichfalls schnell nach
draußen projiziert, denn es erscheint uns einfach zu furchtbar und zu grotesk, diese Angst bei uns, in uns zu behalten. – Und das Spiel beginnt…
Einzusehen und zu verinnerlichen, es
zu einem Teil von mir zu machen, dass ich in Wahrheit nichts „weiß“ und nichts kontrollieren kann, und trotz alldem eine Art Urvertrauen in die Welt aufbringen kann, das ist für mich Demut.

Einige der größten Denker, die diesen Planeten je betreten haben, glaubten an das, was ich gerade dabei bin zu verstehen. Also mache ich weiter mit meiner Wißbegier, nicht weil ich bloß neugierig bin, sondern weil es mich glücklich macht.“
(S. MacLaine, „Zwischenleben“)