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Welches ist denn nun der bessere Mensch?
Der, der aus sich heraus Gutes tut oder der andere, der tagein, tagaus die Dunkelheit in sich bekämpfen muss, um überhaupt gut sein zu können?
Ist diese Frage überhaupt von Belang?

Im großen und ganzen, dachte ich, wäre ich lieber ein Fisch.“
(S. MacLaine, „Zwischenleben“)

Eine affektierte Ernsthaftigkeit, die sich endlich zu einer moralischen Lähmung der Gesichtsmuskeln endigt.“
(Lichtenberg, „Sudelbücher“)

(…) der, wie so viele seines Standes, der Meinung war, übermäßiger Frohsinn könne völlige Einfallslosigkeit wett machen.“
(O. Wilde, „Das Bildnis des Dorian Gray“)

Ich maile, also bin ich.

Some of the people get very angry when they relax their brains.“
(Prabaker in „Shantaram“,
by G.D. Roberts)

Manche Menschen haben in der Zwischenzeit ja begriffen, dass körperliche Gewalt quasi nicht in Ordnung ist. – Wie lange es wohl noch dauert, bis wir begreifen, dass es sich mit emotionaler Gewalt ebenso verhält? Immerhin ist doch unsere Psyche das Kreuz, an das wir alle genagelt sind: mit verbundenen Augen und dem Kopf nach unten. …Man muss schon aufpassen, wenn man in den Spiegel schaut. Aber der erste Mensch hat damals wohl das Kleingedruckte nicht gelesen.
Wie auch? Es gab ja noch gar keine Schrift.

Ein Mann, den die Wut antreibt, kann in seiner Leidenschaft über die Wahrheit stolpern.“
(Bleichmann Helio
in „Marsianischer Zeitsturz“, von P.K. Dick)

The thing about working with time, instead of against it, he thought, is that it is not wasted. Even pain counts.“
(U.K. LeGuin, „The Dispossessed“)

Ich stelle fest, dass mit mir alles in Ordnung ist, solange ich mit meinen Widersprüchen so vor mich hin lebe. Erst wenn ich versuche, über sie hinweg zu kommen, dann wird es kritisch.
…Was irgendwie auch schon wieder paradox ist.

UnPossible

And the more I probe and push on this subject of cycle maintenance the more irritated he gets, and of course that makes me want to probe and push all the more. Not deliberately to irritate him but because the irritation seems symptomatic of something deeper, something under the surface that isn’t immediately apparent.“
(R.M. Pirsig, „Zen and the Art of Motorcycle Maintenance“)

Doch ihr Licht (der klaren und feinsinnigen Einsichten; Anm. des Sammlers) ist stets vorhanden wie das der Sterne in der Mittagssonne, der Mensch muss es nur wiederentdecken, wenn er seine Angst vor der Sinnlosigkeit überwinden will, denn keine Art ‚Fortschritt‘ kann es ersetzen. Wir haben uns selbst ausgetrickst wie gierige Affen und jetzt hocken wir da mit unserer Angst.“
(P. Matthiesen, „Auf der Spur des Schneeleoparden“)

I get the feeling that travelling people, nomads, are not these wild und uncompromising freedom lovers as we often like to perceive them. Some of them are simply fugitives, exiles, like any man or woman living off the road. We simply project our unqenched and romantic desires onto them, glorify and envy them.
And then, we start to hate them.

Der Wunsch nach Bedeutsamkeit ist doch im Grunde genommen vollkommen unbedeutend; und dennoch sehr stark. – Logik ist dem Menschen so gegeben wie dem Affen der aufrechte Gang: Mit der Zeit gewöhnt man sich daran.
Eigentlich wären Tiere die geborenen Logiker. Aber sobald ein reflexives Bewusstsein ins Spiel kommt, ist es damit aus und vorbei.

Selbst die hoffnungsloseste Leidenschaft ist leichter zu ertragen denn keine Leidenschaft.“
(R. Schneider, „Schlafes Bruder“)

Symptomatische Therapie der Seele auf der Grundlage eines Raubbaus am Körper.
Funktioniert immer.

Die Welt ist ein Kadaver, und jene, die nach ihr verlangen, sind Aasgeier.“
(I. Trojanow, „Der Weltensammler“)

Die Welt ist zu viel für einen Menschen.

Meistens bin ich ganz glücklich damit, unglücklich in meinem Zimmer zu hocken.“
(W. Russell, „Der Fliegenfänger“)

Wenn ich über alltägliche Dinge nachdenke, dann wird mein Geist langsam, zäh, und mein Herz sinkt.

Anyway there’s something on his mind, as sure as there must be something on a deck when it cracks.“
(H. Melville on Captain Ahab, „Moby Dick“)

A mind divided against itself.
But who did it?
I didn’t do it. And there’s no way of undoing it. …I keep wondering how far it is to the bottom of that ocean out there…
(…)
I survive mainly by pleasing others. You do that to get out. To get out you figure out what they want you to say and then you say it with as much skill and originality as possible and then, if they’re convinced, you get out. If I hadn’t turned on him I’d still be there, but he was true to what he believed right to the end. That’s the difference between us, and Chris knows it. And that’s the reason why sometimes I feel he’s the reality and I’m the ghost.“
(R.M. Pirsig, „Zen and the Art of Motorcycle Maintenance“)

Das ist doch immer das Ding, wenn man sagt: „Das bilde ich mir nur ein“, das sei „emotional bedingt“.
Jeder Gedanke, jedes Gefühl, je nach Beharrlichkeit und Eigenheit, schlägt sich irgendwann einmal körperlich nieder. Spätestens dann wird das „nur“ so real, dass es einem schon wieder zu viel wird.

Das Schlimme war, dass mir an diesem Punkt niemand mehr helfen konnte, da die Risse sich nicht im Text, sondern in mir selbst auftaten und nur meine Augen sie entdeckten und nur mein Herz darunter leiden konnte.“
(G.G. Márquez, „Leben, um davon zu erzählen“)

Genius, devotion, and courage; the adornments of his mind, and the energies of his soul, all exerted to their uttermost stretch, could not roll back one hair’s breadth the wheel of time’s chariot; that which had been written with the adamantine pen of reality, on the everlasting volume of the past; nor could agony and tears suffice to wash out one iota from the act fulfilled.“
(M. Shelley, „The Last Man“)