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Schnuckeln

Also bin ich den ganzen Tag in der Altstadt rumgelatscht, um mich gscheit auszupowern. Das hat aber nicht funktioniert. Abgesehen davon besaß sie einen recht schnuckligen Charme – wenn man diesen Ausdruck auf einen Zwölf-Millionen-Moloch (Lustigerweise bedeutet „bang“ Dorf.) anwenden mag.

Ganz Chinatown war im Prinzip ein riesiger Ramschmarkt mit dem üblichen Geschiebe und Gedränge; jenseits davon pittoreske Händlerviertel: Holzschnitzer, Fasshersteller, Automechaniker.

Wat?

Und Klöster. Ganz Bangkok schien übersät mit buddhistischen „Wats“. Ich dachte, Bali sei krass gewesen, aber das da war nochmal eine andere Nummer. Dafür, dass sie dem ewigen Leiden des Lebens entkommen wollten, legten die Mönche aber ganz schön viel Wert auf materielle Dinge. Zum Beispiel Gold und Edelsteine. Aber gut.
Nobody’s perfect, eh?

Mit Klöstern war ich ja bis dahin etwas durch, aber ich rang mich dann doch dazu durch, mir zumindest zwei, drei reinzupfeifen. Vor allem das „Wat Arun“ war sehr eindrucksvoll mit Treppen auf der Haupt-Stupa, die zum Teil so schmal und hoch waren, dass man schon fast alpine Klettererfahrung gebrauchen musste.

Bilder

Und wieder einmal wurde mir bewusst, wie ähnlich sich unsere Religionen doch sind.
–- Kann das mal bitte jemand diesen bekackten Extremisten jedweder Konfession in die Fresse polieren? Anders checken die das nämlich nicht.

Jedenfalls sieht so manche Gebetshalle eines buddhistischen Klosters nicht viel anders aus als eine stinknormale christliche Kirche, nur dass halt statt Szenen aus der Bibel Episoden aus dem Ramayana an die Wand gemalt werden und dir ein scheinbar hagelbreit grinsender Buddha statt einem ausblutenden Jesus beim Beten auf die Finger schaut. Gut, da kann jetzt jeder entscheiden, was da am Ende sympathischer erscheinen mag, aber im Grunde ist es das Gleiche. Same same – but different.

Frösteln

Die Stirn runzeln musste ich, als ich am dortigen Rathaus vorbei marschierte. Das Ding sah nämlich aus wie ein prächtiger, alle Kreativität erstickender Kommunistenbau, dabei hatte sich Thailand während des Vietnamkrieges doch auf die Seite der Amis geschlagen! Aber das ist wohl noch das geringste, was auf dieser Welt keinen Sinn ergibt.

Zuletzt eierte ich auf den „Golden Mount“ hoch, einem beliebten Aussichtshügel, auch mit so einer Stupa oben druff. Da gab es ziemlich viele unheimliche Leute mit Kameras und Gürtelschnallen, die verwegen im Sonnenlicht blitzten, aber auch das flößte mir dann und wann nicht so mehr so viel Furcht ein wie früher.

Wirklich gut

Ich denke, ich hatte mein Zittern recht gut unter Kontrolle.
Vielleicht war es auch der buddhistische Vibe, wer weiß. Abgesehen davon war der Blick über die Skyline wirklich gut.

Grade ging ich so durch eine etwas ruhigere Straße, auf einmal überall Kinderkreischen. Ah, ich bin in der Nähe der portugiesischen „Santa Cruz“-Kirche, welche von einem Versorgungszentrum für missionarischen Nachschub, oder gemeinhin „Schule“ genannt, umgeben war: das „Paulinian BRAIN-BASED Learning Center“.
Da hat einer das Konzept des Lernens tatsächlich verstanden. Der reine Wahnsinn.

Verkehr

Tags darauf besah ich mir das ganze Spektakel vom Fluss aus, denn mit den städtischen Expressbooten konnte man für ein paar lächerliche Bhat von der Innenstadt in die nördlichen Außenbezirke und zurück tuckern. Natürlich gab es auch teurere Touristenboote, aber soweit reichte mein Gleichmut dann doch nicht.
Form wahren, Peter Pan!

Da war ganz schön viel Verkehr auf dem „Chao Praya“: von kleinen Barken bis zu ellenlangen Transportkähnen schob sich alles Mögliche aneinander vorbei auf dem „Wasser“; die Brühe schaute eher aus wie die Cholera von Mr. Burns. Wenn man da hinein fällt, sollte man danach eingehend seine Körperteile zählen.

Angst

Ich hatte das beunruhigende Gefühl, wenn ich da meine Hand reintauchte, so würde mir sämtliches Fleisch von den Knochen gelutscht. Nur meine Gebeine starrten mich hernach noch unschuldig an, als wollten sie sagen: „Also, wir waren’s nicht.“
Kaum vorstellbar, dass dort etwas überleben konnte. Aber es gab tatsächlich eine Pflanze, die dort wunderbar gedieh, und sie machte mir Angst.

Wie gesagt war die Stadt gar nicht so unattraktiv, und ich wäre gerne noch ein paar Tage durch ihre Straßen geschlendert. Lediglich aus boshaften Trotz beschloss ich schlussendlich spontan, eine Schweigewoche im groben Sinne der Vipassana-Meditation im unweiten „Wat Mahadhat“ einzulegen.

Natürlich nicht spontan, wem will da etwas vormachen? Selbst ich glaube mir da kein Wort. Vielmehr hatte ich so etwas durchaus lange schon im Sinn, nur hatte es sich bis dahin nie ergeben.

Sinnhaftigkeit

Chinatown

Overtempled

Same same

But different

Gen Himmel

Dorfmoloch

Heilig Kreuz

Alpinismus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gleichmut

Thai-Schäffler

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