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Na mein Lieber, sag hallo!
Eben war ich doch noch froh.
Wo hast Du bloß so lang gesteckt?
Warst doch in Wahrheit niemals weg:
Hast Dich am Ende nur versteckt.

Hast mich am Ende doch vermisst
Und willst, dass keiner Dich vergisst.
Hab’ keine Sorge, kleines Kind,
Denn Deine Angst verweht im Wind.

Zwischen Wolken zieht sie rasch dahin,
In die Seele, aus dem Sinn.
Wie ein Blatt welkt sie zur Erd’,
In ihren Schoß, an ihren Herd.

Lass sie wohl los, halt sie nicht fest!
Das Sphärenwasser wäscht den Rest,
Und im Feuer unsres Herzens rein
Wird sie in Ruh’ und Frieden sein.

Und wohin dann, wer weiß das schon?
Hinaus dem Kerker, hinauf den Thron?
Der Narr, der wird es freilich wissen:
Hat doch lauter Unsinn unterm Kissen!

Oder frag die Hex’, sie kennt die Welt,
Und tanzt dort unterm Sternenzelt.
Schau nur, dass Du Dich nicht verirrst
Und verlorn in ihrem Liede schwirrst.

Wie Beren ward von Luthien verzaubert,
Und durch ihr gleißend Licht erschauert’.
Keine Macht konnt’ sie mehr trennen,
Selbst der Dunkelste musst’ das erkennen.

Flammen, Tod und Fleischeskloß,
Des Kriegers hart erworb’nes Los,
Schwinden wie ein Wuchertriebe
Im Angesicht Göttlicher Liebe.

Schamanen, Zaubrer, allesamt,
In ihrem Herzen längst gebannt.
Sogar der König neigt sein Haupt,
So es seine liebe Frau – erlaubt.

Wir alle sind nur ihre Kinder,
Manche wilder, manche linder.
Und schwingen uns derweil im Kreis
Auf ihre Freude, ihr Geheiß,

Und singen, tönen engelsgleich,
Mal steinhart und mal zartweich:
Erschaffen Welten hinter uns,
Sogar eine für Hinz und Kunz.