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Oder: Des Gauners letzter Schabernack

Thus, while Raymond had been wrapped in visions of power and fame, while he looked forward to entire dominion over the elements and the mind of man, the territory of his own heart escaped his notice; and from that unthought of source arose the mighty torrent that overwhelmed his will, and carried to the oblivious sea, fame, hope, and happiness.“
(M. Shelley, „The Last Man“)

Wenn der Ego-Trip sich um sich selbst wickelt.

Vierundzwanzig Stunden am Tag man selbst zu sein, nie ein anderer, das war in manchen Fällen eine Gnade, in anderen ein Urteil.“
(T. Glavinic, „Die Arbeit der Nacht“)

Wer nicht zufrieden ist, soll sich selbst einen blasen.“
(G.G. Márquez, „Leben, um davon zu erzählen“)

Selbstbefriedigung etwa war ihnen weit abartiger vorgekommen, geradeso, als sei Münchhausens groteske Lüge vom Mann, der sich am Haarzopf aus dem Sumpf zieht, ins Erotische übersetzt worden.“
(Heinrich Steinfest, „Nervöse Fische“)

Kluge Leute glauben zu machen, man sei, was man nicht ist, ist in den meisten Fällen schwerer als wirklich zu werden, was man scheinen will.“
(Lichtenberg, „Sudelbücher“)

Ich entdecke zurzeit eben mein Ego. NATÜRLICH rege ich mich auf!

Die besondere Beziehung hat den imposantesten und täuschendsten Rahmen aller Abwehrmechanismen, deren sich das Ego sich bedient. Sein Denksystem wird hier angeboten, von einem Rahmen umgeben, der derart schwer und kunstvoll ist, dass das Bild durch seine imposante Beschaffenheit beinahe ausgelöscht wird. In den Rahmen sind vielerlei Arten phantastischer und fragmentierter Liebesillusionen eingeflochten, eingefasst in Opferträume und Träume der Selbsterhöhung, verwoben mit Goldfäden der Selbstzerstörung. Das Glitzern des Blutes leuchtet wie Rubine, die Tränen sind geschliffen, Diamanten gleich, und funkeln in dem trüben Licht, in dem die Gabe dargeboten wird.“
(„Ein Kurs in Wundern“)

Was soll ich von einem Ego halten, das mir mit der einen Hand Honig ums Maul schmiert und mit der anderen ein mit Widerhaken und Gift versetztes Messer mitten ins Herz stößt?

Ein gewisser Freund, den ich kannte, pflegte seinen Leib in drei Etagen zu teilen, den Kopf, die Brust und den Unterleib, und er wünschte öfters, dass sich die Hausleute der obersten und der untersten Etage besser vertragen könnten.“
(Lichtenberg, „Sudelbücher“)

Kann es denn sein, dass mein Unterbewusstsein auch paranoid ist?

Das Unbewusste, (…), wird von einem kranken Denksystem beherrscht, das alle, die ins falsche Universum eintreten, sowohl kollektiv wie individuell miteinander teilen, sonst wären sie gar nicht erst hergekommen.
(…)
Du würdest nicht auf dein unbewusstes Denksystem achten, wenn es sich nicht versteckte und dich anlöge.“
(G. Renard, „Die Illusion des Universums“)

And now my chains are to be broken; I shall mount above these clouds and opaque airs in which I live – opaque, though they seem transparent – and from the heaven of truth I shall see and comprehend my relations. That will reconcile me to life, and renovate nature, to see trifles animated by a tendency, and to know what I am doing. Life will no more be a noise, (…) Such is the hope, but the fruition is postponed. Oftener it falls that this winged man, who will carry me into the heaven, whirls me into the mists, then leaps and frisks about with me as it were from cloud to cloud still affirming that he is bound heavenward; and I, being myself a novice, am slow in perceiving that he does not know the way into the heavens, and is merely bent that I should admire his skill to rise, like a fowl or a flying-fish, a little way from the ground or the water; (…) I tumble down again soon into my old nooks, and lead the life of exaggerations as before, and have lost my faith in the possibility of any guide who can lead me thither where I would be.“
(R.W. Emerson, „Essays and other Writings“)

But they were afraid. They wanted to live, they wanted to grow stronger, but they didn’t want to change.“
(N. Novik, „Uprooted“)

Wenn man Energie in eine bestimmte Richtung zwingt, da man für sich selbst einen Vorteil zu erhaschen sucht, wird sie unweigerlich irgendwann zurück schnalzen. Sie will und wird weiterhin ihrem angestammten Fluss folgen, und das ist dann der Preis, den man unweigerlich zahlt: „Magic always comes with a price.“ (aus „Once upon a Time“ von Horowitz/Kitsis)

Such, also, is the natural history of calamity. The changes which break up at short intervals the prosperity of men are advertisements of a nature whose law is growth.“
(R.W. Emerson, „Essays and other Writings“)

Es war ein bezaubernder Tag, als ich mit meinem Leben Frieden schloss.
Vielmehr einen Waffenstillstand… Vorübergehend.

Nun sind völkische Abneigungen gewöhnlich nichts anderes als Abneigung gegen sich selbst, tief aus der Dämmerung eigener Widersprüche geholt, und an ein geeignetes Opfer geheftet, ein seit Urzeiten bewährtes Verfahren,…“
(R. Musil, „Der Mann ohne Eigenschaften“)

Das Konzept von der Welt hängt von diesem Konzept des Selbst ab. Und beide würden sie vergehen, wenn eines davon je in Zweifel gezogen würde. Der HEILIGE GEIST sucht nicht, dich in Panik zu versetzen. So fragt ER bloß, ob nur eine kleine Frage aufgeworfen werden dürfe.“
(„Ein Kurs in Wundern“)