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Zu schnell? Einmal zurückblättern, sehr gern: Wie man die Welt…
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Ausflug

Wenn nicht, sollten wir eine eröffnen. …Es gibt Tierrechtsparteien, warum sollten wir uns also nicht auch um ihr Seelenheil sorgen?
Aber dazu gleich mehr. Lasst uns zunächst zurück springen in die heilige Chronologie der Ereignisse:

Gemäß dem vorher Gesagten fühlte sich der zweitägige Trip auch weniger wie eine geführte Tour an als vielmehr ein Wochenendausflug unter Freunden. Itela and Tonde organisierten zwar alles und bekochten uns diensteifrig, ließen aber bei so Dingen wie dem Abwasch durchaus ein wenig Arbeitsteilung zu, so dass wir uns nicht allzu sehr wie verzogene Paschas fühlten.

Anhöhe

Unseren Zeltplatz im „Sinamatella Camp“ fand ich mit 15 US-Dollar zwar ein wenig gesalzen, aber es handelte sich immerhin um einen der Vorzeigeparks des Landes. Außerdem war die Sicht von seiner Anhöhe wirklich atemberaubend, welche uns ungezügelte Blicke über ein weites Grasland eröffnete, mit dem für die Savanne typischen, aufgelockerten Busch- und Baumgewerk.

Unweit von unserem Standort schlängelte sich ein Fluss um den Hügel herum, dem wir später noch näher begegnen sollten. Denn bald nach dem Zeltaufbau begaben wir uns hinunter auf einen Evening Drive und erkundeten die sandige Ebene, die von zahlreichen Mopane-Bäumen gesprenkelt wurde.

Tauchfahrt

In ihnen lebten also die gleichnamigen Würmer, die wir in Bulawayo verspeist hatten, wenn Ihr Euch erinnert. Außer einer kleinen Elefantenherde mit ihren Jungen erspähten wir zu Arnolds Leidwesen kaum Tiere. Immerhin, wir erlebten einen fantastischen Sonnenuntergang hinter einem spiegelglatten See, aus dem gerade so der Schädelumriss eines Hippos auf Tauchfahrt lugte.

Es war eine magische Atmosphäre dorten, doch vermochte ich sie nur leidlich zu genießen, da ich von unserem eben erst durchlebten Spießrutenlauf aus Eindrücken, die wie ein Bombardement aus feurigen Meteoriten auf meine Hirnrinde eingeprasselt waren, noch so fertig und übermüdet war, dass ich mich am liebsten zum Nilpferd gesellt hätte.

Grün

Was uns jedoch an visueller Erfüllung abging, das machten unsere Buddy-Guides mit vielen spannenden Geschichten und Anekdoten rund um das heimatliche Tierreich wieder wett. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass es auf Herr Gottes grüner Erde schon seit jeher praktizierte Abtreibung gab und gibt?

Tjjahaa! Die Impala-Antilopen zum Beispiel machen das.
Entweder, der Fötus wird im Rahmen durchaus physiologischer, das heißt funktionaler, Vorgänge im Mutterbauch absorbiert oder die Kuh im Fall der Fälle frisst giftige Pflanzen, um ihn abzutöten.

Unantastbar

Die Frage ist nun, warum tun sie das? Ist denn nicht jedes Leben lebenswert und unantastbar? Hatten die heidnischen Viecher den himmlischen Rundbrief nicht erhalten oder was war da los?

Wie sich heraus stellt, sind Tiere um ein vieles konsequentere Pragmatiker als wir Menschen mit unserer wackeligen Psyche und Emotionalität. Denn die Impalas verfügen über einen hoch entwickelten Hypothalamus, der ihnen im Hinblick auf das Wetter zu einer Art sechstem Sinn verhilft.

Patriarch

So sich zum Beispiel Dürrezeiten ankündigen, sehen sich schwangere Muttertiere dergestalt in die Lage versetzt, im Notfall zu reagieren und ihr werdendes Junges frühzeitig abzutöten, wenn seine und/oder ihre Überlebenswahrscheinlichkeit von vornherein als eher aussichtslos erscheint. Da schau her.

Aber erzählt das bloß keinem Katholiken! Der packt doch sofort seine Flinte ein und geht auf die Pirsch, Gott bewahre. – Existiert in den einschlägigen Religionsbüchern ein Kapitel zu Dschihads oder Präzedenz-Kreuzzügen gegen ungläubige Wildtiere? Heißen unsere altehrwürdigen Patriarchen dort oben das gut?

Herde

Das würde mich also interessieren. Schließlich sollte ihnen doch das gleiche Recht wie uns Menschen eingeräumt werden, sich schuldig fühlen und von infernalischen Schmerzen verzehrt werden zu dürfen. Dabei geht es hier doch nicht um bewusstseinsmäßige Kapazitäten, sondern was wir denken, dass ihnen zusteht ohne sie danach zu fragen!
Kreuzsakra.

Hüten

Wenigstens leisten einige von ihnen Trauerarbeit.
Das stimmt wirklich, genauso wie das eben skizzierte, heikle Thema um den Schwangerschaftsabort. Vor allem Paviane und unsere treuen Dickhäuter tun sich an der Stelle gütlich hervor. Wenn eines ihren Jungen stirbt und die Herde weiter zieht, schleppen Elefantenkühe deren Leichen oftmals Kilometer weit hinter sich her.

In manchen Fällen finden regelrechte Bestattungen statt. Ich denke, fast jeder hat schon einmal vom berüchtigten Elefantenfriedhof gehört. – Also, bezüglich der Pietät scheitert es in der Tat nicht, nur an ihrer Ethik müssen sie noch feilen. Wie wollen sie sonst in die UNO kommen?

Oder ist ihnen das eh Latte? Geht es in Wirklichkeit nicht doch eher um Wirtschaftskraft, Prestige und Waffengewalt? Wenn das der Fall ist, sollten sie aber auf ihr Elfenbein besser Obacht geben, das ist meine Meinung.

Im übrigen finde ich dies ein gelungenes Beispiel, wie schnell wir mit einer offenkundig unangebrachten Anthromop-, Ampropfo- Vermenschlichung bei der Hand sind und wie schwer wir uns dabei tun, über den eigenen, verkümmerten Horizont hinaus zu blicken. Mit den Göttern haben wir es ja damals genauso gemacht, hütet Euch also davor!

Näher

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