„Wer ist da? Nur ich. O das ist überflüssig genug.“
(Lichtenberg, „Sudelbücher“)
It’s all in your head. And your head is the Universe.
„Wenn Du die Geschichte eines großen Verbrechers liesest, so danke immer, ehe Du ihn verdammst, dem gütigen Himmel, der Dich mit Deinem ehrlichen Gesicht nicht an den Anfang einer solchen Reihe von Umständen gestellt hat.“
(M. Barbery, „Die Eleganz des Igels“)
Meinen Feind (oder vielmehr mich selbst) zu lieben wird dadurch möglich, dass ich erkenne, dass auch er nur entlang der Prägungen und Stempel seines eigenen Lebens zu handeln vermag.
„Tolkien’s purpose here is to show that free will is more important as a factor in internal governance than as a determiner of external events.“
(V. Flieger, „Splintered Light“)
„Um zurückzukehren, vergib deinem Bruder, denn nur dann vergibst du dir selbst.“
(G. Renard, „Die Illusion des Universums“)
Es gibt ein deutsches Sprichwort, das die bescheidene Frage aufwirft, ob es nicht vorteilhafter erscheinen möge, vor der eigenen Haustüre zu kehren, bevor man andere Menschen über bestimmte Dinge zu belehren sucht, auch und gerade wenn man damit die Absicht verfolgt, die Welt zu verbessern.
Es dauerte allerdings Jahrzehnte, bis mir die volle Tragweite und zudem die erstaunliche Tiefe dieses so vermeintlich plakativen Spruches auch nur im Ansatz offenbart wurde:
Wenn ich nämlich nicht zuerst in mich gehe, dann nehme ich bei dem Versuch, die Welt zu verbessern, all meine ungelösten Fragen und Konflikte, all meine Unsicherheiten, Ängste und Aggressionen darüber mit hinaus in eben jene Welt. Und das macht alles nur noch schlimmer, keine Frage.
Auch und gerade betrifft das Menschen, die sich auf ihre blutig weiße Fahne geschrieben haben, für dies hehre Ziel ihrem eigenen Ego sogar den Kampf anzusagen, und dabei diese Problemstellung wie schon seit Menschengedenken versuchen zu lösen, nämlich: mit der Keule auf die Zwölf.
Dabei merken sie -ich- aber gar nicht, dass das Ego ihre Kriegserklärung gar niemals angenommen hat und sich derweil lieber ums Haus herum und durch die Hintertüre (Und die tun sich schneller auf als ein losgelassener Mandelbrot, das kann ich Euch sagen.) wieder hinein geschlichen hat ins Oberstübchen.
Und bevor man -ich- noch realisiert, was in der Zwischenzeit geschehen ist, hält es längst die Zügel wieder in der Hand und sitzt wie damals Loki mit Odins Zepter in der Hand auf Asgards Thron und setzt sein vergnügtes Grinsen auf, während -ich- vollauf damit beschäftigt bin, im Sturm meiner Gedanken und Emotionen nicht auf Grund zu laufen und Hals über Kopf zu kentern.
Was sowieso und an und für sich ja bereits die Lösung für diesen ganzen Schlamassel gewesen wäre.
„Der ganze Gedanke von wahrscheinlichen Realitäten kommt euch nur deshalb merkwürdig oder esoterisch vor, weil ihr nicht gewohnt seid, euren eigenen Denkprozessen zu folgen.
Ihr blendet sie aus, wann immer sie nicht mit gegenwärtigen Glaubensvorstellungen von der Natur des Selbsts oder von der Realität im allgemeinen übereinstimmen. Die tiefste Bedeutung der Wahrscheinlichkeiten liegt aber genau in ihrer psychischen Tragweite.
Inzwischen seid ihr von der einschichtigen Denkweise so hypnotisiert, daß euch alles andere unpraktisch erscheint. Ihr konzentriert euch auf die Entscheidungen, die ihr trefft, und ignoriert die hieran beteiligten Prozesse. (…) Oft seid ihr von diesen inneren Mechanismen so abgeschnitten, daß eure eigenen Entscheidungen von irgendwo anders herzukommen scheinen. Ihr seid vielleicht davon überzeugt, daß Ereignisse euch zustoßen und außerhalb eurer Kontrolle liegen, und zwar einfach deshalb, weil ihr so wenig Kontakt zu euch selbst habt, daß ihr die Augenblicke eurer Entscheidungen nie erfaßt. (…) Ihr werden euch stets als Opfer fühlen.
Die unbekannte Realität ist eure mediale, spirituelle und psychische Realität, und daraus entsteht euer physisches Erleben.
Diese innere, alles durchdringende Existenz wird in dem Maße bekannt, wie ihr sensibler für eure eigene innere Umwelt werdet. Das heißt nicht, daß ihr euch nur noch auf euch selbst konzentriert, blind werdet für den Rest der Welt. Das heißt nicht, daß ihr stundenlang meditieren oder eure Denkprozesse derart intensiv erforschen müßt, daß ihr andere Aktivitäten nicht mehr zur Kenntnis nehmt. Es heißt ganz einfach, daß ihr euch eures eigenen Lebens so klar wie möglich GEWAHR sein sollt – in Kontakt mit euren Denkprozessen, euch ihrer bewußt, ohne sie aber im Übermaß zu analysieren oder wichtig zu nehmen. Sie sind ebenso Teil eurer inneren Umwelt, wie es die Bäume in eurer äußeren Welt sind.
(Aus Anm. 1:) In euren Begriffen gesprochen, euch kann nicht gestattet werden, in andere Dimensionen einzutreten, solange ihr nicht die große Macht eurer Gedanken und subjektiven Gefühle verstanden habt.“
(J. Roberts, „Unbekannte Realität Band 2“)
„Das Ego will Konflikt. Wenn du mit irgendeinem negativen Gefühl reagierst, ist das Konflikt. Dein Urteil hält das Egosystem am Leben, deine Vergebung aber befreit dich daraus. Sei also auf der Hut. Vergeben heißt im Voraus geben. Das heißt, du bist von deiner Einstellung her bereit zu vergeben, egal was dir bewusst wird.“
(G. Renard, „Die Illusion des Universums“)
„The moment of greatest separation must be the moment of greatest awareness of that separation and therefore greatest awareness of that from which you are separate.“
(V. Flieger, „Splintered Light“)
Kann denn ein Mensch jemals freier sein als von sich selbst?
(N)Euer Senf – mittelscharf, wenn’s geht