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Flüstern

Aus diesem Grund wird bei solchen Veranstaltungen auch gerne gesungen und musiziert, damit das alles nicht gar so schlimm und ernst erscheinen mag. Und was waren das auch wieder für engelsgleiche Gesänge, die sich da vor meinen hungrigen Ohren offenbarten!

Sie kamen mir vor wie ein Segen, wie eine freundliche Hand, die mir zärtlich durchs Haar streicht, und wie eine sanfte Stimme, die mir leise zuflüstert: „Es ist alles gut. Du musst nichts tun, hast nichts zu erreichen. Bleib bei Dir, sei – bei Dir. Sei einfach.“

Töne

Puuuuuuh, hat das gut getan.
Ich selbst kannte leider keine Lieder, also wollte ich welche erfinden und,
wenn schon nicht singend, so doch wenigstens in Versform vortragen, denn Reime und Worte fallen mir so viel leichter zu als etwa Melodien, die dazu passen würden; das ist fürwahr eine völlig andere Geschichte.

In der Tat kam mir Musik wortwörtlich noch nie in den Sinn. Für Töne waren demnach also meine Gefährten zuständig, und ich hielt mich brav ans Erzählen.
Das war gut so, aber auch nur solange, wie die Kids damit einverstanden waren.

Schabernack

Ich weiß nicht, wahrscheinlich war Kayon wieder einmal auf Bananenentzug, mit dem Ergebnis, dass die Welt einmal um ihren Pol sprang und damit begann, sich in eine völlig andere Richtung zu drehen.
…Der arme Kayon. Immer muss er für meine albernen Späße herhalten. – Das tut mir leid, und ich hoffe, er verzeiht mir diesen Schabernack.

Figuren

Aber niemals gebe ich Dir meine! Ha! Weg. Weg! Haaaah, bösartige Gesichte, lasst mich gefälligst in Frieden. Ihr habt – keine – Macht mehr – über mich! AAARGGGH!!! –- Oh. –- Jesses, es ist ja schon taghell. Zeit fürs Frühstück.
Mmmh, Kakaobohnen, voll gut.

Was noch?
Zeltplätze haben wir gebaut und in dessen Verlauf fleißig Lehmerde geschaufelt. Nicht schlecht, ich muss sagen, ich mache dabei gar keine so üble Figur.
A propos malochen, am Tage der Macheten-Action zeigte uns der Schamane sein weitläufiges Grundstück, und so zogen wir lange unter Bäumen einher durch Dickicht und Gebüsch.

Anders

Wirklich, wirklich schön ist es da, noch ganz wild und ungezähmt. An einem Tag sickerten die Wolken aus dem Tal so weit nach oben ins Gebirge, dass sie die Cuna vollständig einhüllten und die Welt um uns herum in ein mystisches Nebelreich verwandelten. Das war… anders.

An einem anderen sind ein paar von uns sogar noch weiter ins Tal hinunter gewandert. – Ihr müsst Euch das so vorstellen, …habe ich das in der Form überhaupt schon erwähnt?

Talboden

Also, im Grunde lehnt sich das Anwesen wie ein Herz -ist das nicht wiewundervoll!- in den Berghang hinein, der an sich ähnlich oder vielleicht wie ein Dreieck nach unten spitz zuläuft und dabei von zwei Flüssen eingerahmt wird, die sich am Talboden treffen und überaus kameradschaftlich zusammenfließen.

Einer davon ist der „Rio Hondo“, und so heißt im übrigen unser Nachbardorf in seiner ganzen Pracht und Anmut: San Mateo Rio Hondo.
Weil, es gibt ja mit Sicherheit ganz viele San Mateos in Mexiko, und ich wundere mich sowieso, dass nicht ratzeputz alle Ortschaften in dem Land nach einem Heiligen benannt sind.

Kameradschaftlich

Jener Flusszusammenfluss markiert darüber hinaus einen ganz besonderen Ort, denn früher stellte er sozusagen das Nadelöhr eines uralten zapotekischen Handelsweges dar. – Ja, ich wusste auch nicht, dass es die gab; hatten wie einige andere wohl auch ordentlich Stress mit den Azteken.

Zudem weiß ich nicht, warum die alle „-Teken“ heißen. Dafür gibt es bestimmt einen derart enttäuschenden und langweiligen Grund, dass ich ihn lieber gar nicht wissen will.
Wahrscheinlich ist das wie immer kulturell bedingt, weil, warum sollten die drum herum kommen?

Beweis

Jedenfalls steht just an diesem besonderen Ort eine alte Pyramide der Zapoteken, Beweis und Richtschnur dafür, wie wichtig dieser natürliche Kreuzweg für das gschaftige Völkchen war. Sehen kann man das Gebäude aber nicht, da es noch niemand ausgegraben hat.

Verschütt

Im übrigen glaube ich das gern, weil da ist ja noch so viel verschütt in Mittelamerika, dass Du quasi den ganzen Kontinent umgraben müsstest.
Ich glaube, bis wir damit fertig werden, sind wir selbst nur noch Relikte einer längst vergangenen Zeit, und zukünftige Zivilisationen werden sich wundern, warum wir Schlaumeier versuchen sollten, unsere eigenen Bauwerke auszugraben!

Vielleicht hatten wir sie vor anderen Wirs versteckt? Wer weiß.
Aber wenn sie nur ein klein wenig Schmalz in der Birne haben werden, werden sie sicherlich sehr bald drauf kommen, dass es wahrscheinlich eh kulturell bedingt gewesen worden sein muss.

Zulaufen

Grundstück

Dickicht

Wandern

Zeltplatz

Eingehüllt

Cloud Forest

Unter Bäumen

Einher

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