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Fächer

Wie trefflich, dass an jenen Tagen zudem Vollmond war. Als denn die Sonne klein und gleißend im Westen verschwand, mussten wir uns nur einmal um unsere eigene Achse drehen, da erhob sich kühl und silbern die tröstende Luna am Firmament, zusammen mit den ersten Sternen der Nacht, während auf der anderen Seite Venus in ihrer Trauer dem Schicksal unseres Gestirns folgend in die Unterwelt sank.

Zunächst jedoch erschauerte unser treuer Trabant vor Zornesröte, da er so ruppig aus seinem Schlaf im ewigen Exil gerissen wurde, sich wehmütig der Zeiten entsinnend, als er noch Teil dieses erstaunlichen Planeten war, den wir so deprimierend nüchtern Erde nennen. Alte Wunden vergisst er nicht.

Moin

Das war schon geil. Zum ersten in meinem Leben sah ich einen Mondaufgang! Da schau, sachte und schüchtern schiebt er sich über die krumme Gerade am Ende der Welt, ganz genau so wie die Sonne es tut, um einen neuen Tag einzuläuten.
Was bleibt da noch zu tun?

Nichts. Nur sein. Das habe ich zum wiederholten Mal während einer geführten Gruppenhypnosemeditationssitzungsreisenerfahrung erfahren.
Hä? Wie jetzt. Tjaaa, das waren ja nur die Rahmenbedingungen. Ich habe noch gar nicht davon berichtet, wer mich auf dieser entzückenden und blasentreibenden Odyssee durch die immergrünen Wälder begleitete, in denen sich Jaguare und Pumas versteckten, die wir natürlich nie zu Gesicht bekamen.

Begaffen

Immerhin, zwei Schlangen, die zu flink waren selbst für meine übermenschlichen Reflexe im Umgang mit meiner unsterblichen Canon, das war’s. Fast. Ein Nasenbär sowie einige bunte Vögel aus der Familie der Quetzals hoch im Baum, zusammen mit übermütig und frei schwingenden Klammeraffen, die uns auf unseren Wegen immer wieder begleiteten und entzückten.

Ein verdächtiges Rascheln hoch droben kündigte ihre Anwesenheit an. Aber wehe, man kommt ihrem Territorium zu nahe, dann werden sie fuchtig! Ich glaube, ich habe das bereits ausschweifend in meinen Beiträgen zu Tikal beschrieben, aber es ist einfach zum Schießen!

Tarnkappen

Die stehen da kreischend aufgereiht wie Zaungäste auf einem breiten Ast, fuchteln und wedeln wie wild mit ihren goldigen Ärmchen und machen dir ruckende und aberwitzige Faxen, wie hyperventilierte Kniebeugen sieht das aus. Wie ein russischer Kasatschok-Tänzer auf Dauerschleife und einem Riss in der Platte, herrlich!

Wir brachen ab und fielen vornüber vor Lachen, was die tollwütigen Gesellen da oben natürlich nur noch hysterischer machte in ihrer blinden Raserei. Aber wie gesagt, sowas in der Art hatten wir wohl schon.
Trotzdem, ich beiß’ mir noch immer in den Arsch, das ich es wieder nicht schaffte, dieses aberwitzige Schauspiel auf Bits und Pixel zu bannen, zefix. Leute, Ihr müsst das sehen!

Gemeinsam einsam

Aber die meinte ich nicht. Ich meinte, dass ich abgesehen von unserem berittenen Tross aus angestammten Bediensteten (Ich kann mir nicht helfen, aber ich komme mir nach wie vor komisch und peinlich berührt dabei vor, selbst wenn ich dafür bleche und Trinkgeld zahle, naja.) von so manch annehmlicher und unterhaltsamer Persönlichkeit begleitet wurde.

Im Grunde waren wir zwei Gruppen. Was mich an sich schon erstaunte, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so viele Trottel gibt, die diese Kosten und Strapazen auf sich zu nehmen bereit sind. Aber so ist das beim Reisen. Es gibt immer genug Freaks und Spinner, die sich zusammenballen wie weiße Blutkörperchen bei einer großflächigen Entzündung.

Müde Krieger

In meiner jedenfalls waren Alan aus der Schwyz, Patricia, Felix, Dennis und Gianna aus D, Patrique de la France sowie zwei im australischen Exil lebende Kiwis mit Namen Kaylen und Hayden. Oder Haylen und Kayden, ich bin mir nicht mehr ganz sicher. Und fragt mich bloß nicht, wer von den beiden zu welchem Namen gehört!

Wir kamen klasse miteinander aus, lachten viel, trieben Späße und harmonierten ganz wunderbar. Glorreiche Stunden am Frühstückstisch und dem wohlverdienten Abendessen, bevor sich jeder in seine vier Planen verzog.

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Ich liebe Kaktus!

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