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Flucht

So ich also mein Heil nicht in der wehenden Flucht an den Strand suchte, verkroch ich mich am liebsten in einem urgemütlichen Restaurant mit Blick auf die Bucht von Nkhata, in der ich oftmals Stunden zubrachte und vergnügt in meinem Roman blätterte.

Aaaah, herrlich! Endlich die Beine hoch legen und die Seele baumeln lassen. Fehlte nur ein Knoppers. Aber so touristisch war es dort Gott sein Dank noch nicht. Stattdessen ließ ich als einziger Gast, und zwar an jedem einzelnen Tag meines Aufenthalts, unbehelligt meinen Blick über den spiegelglatten See gleiten.

Lanzen

Fischerboote trieben einsam auf der Wasseroberfläche und schauten der Sonne bei der Arbeit zu. Die hatte es gar nicht so leicht, denn vorüber ziehende Wolkendecken sorgten dafür, dass nur ab und zu ein paar Lichtlanzen durch die Lücken in ihrem Dickicht zu dringen vemochten. Meiner Kamera gefiel’s.

Dass ich so viel Zeit dort verbrachte, lag vor allem auch am Besitzer des Ladens, einem alternden Rasta, dessen Sprechgeschwindigkeit sich umgekehrt proportional zu seinem Marihuana-Konsum verhielt. Wie er es geschafft hatte, den Laden in nur fünf Jahren aufzubauen, wird mir für immer verschlossen bleiben.

Gleichmut

Obwohl, es kam mir auch so vor, als müsse die Bude im nächsten Moment in sich zusammenfallen wie ein uraltes Buch, das nur noch vom Staub und absolut unbewegter Luft zusammengehalten wurde. Auf meine Frage, warum er es nicht ausbesserte, eröffnete er, dass er noch auf den nächsten Sturm warte. Dann wäre sowieso Schicht im Schacht.

Schepps

Danach würde er es einfach wieder aufbauen, das mache er IMMER so…
War das nicht der Gipfel an stoischem Gleichmut gegenüber dem eigenen Geschick, wie jemand dergestalt, jahrein, jahraus, in todesentspannter Herablassung und wie im Vorbeigehen seinem Schicksal die Stirn bietet?

Als ob es ihn eigentlich gar nicht weiter beträfe und in jedem Fall nicht scherte.
Wahrscheinlich war das der Wahrheit näher als mir insgeheim lieb war, denn ich war gleichermaßen fasziniert wie auch schockiert (und ganz schön eifersüchtig), wie man so leben und mit sich selbst und der Welt zufrieden sein konnte. – Hm.

Einsam

Einen gescheiten Laden hinzustellen, das war ihm mithin zu teuer und zu stressig, da kloppt er lieber hin und wieder ein paar scheppse Bretterverschläge zusammen. Ich sag’s Euch, ein knallharter Knochen war das.

Standesgemäß servierte er zu seinen leckeren Nshima-Gerichten, deren Zubereitung ebenfalls gut und gerne ein paar Stunden dauerte, Space-Cookies und reichlich grünen Tee. Und die Aussicht war wirklich… schön.

Gesprenkelt

Trotzdem dauerte meine Stippvisite in diesem Zwergenstaat, der sich gerade einmal so um den See zog und die Hälfte davon sich sogar noch mit Mosambik teilen musste, leider nicht länger ein Wochenende, denn ich hatte ja noch ein Date.

Zudem trugen erschreckend viele Frauen in Malawi Kurzhaarfisuren, aufgrund dessen ich schleunigst wieder kehrt machte und weiter unten im Süden über die Grenze zurück nach Sambia hüpfte. Dabei war ich noch gar nicht ganz wieder hergestellt von den vorangegangenen Strapazen, aber so what.

Einmal mehr boten sich sanft gewellte und weit schweifende Hügellandschaften meinem hungrigen Blick, betupft und gesprenkelt mit den tragisch zauberhaften Zeugnissen menschlicher Siedlung.

Über Lilongwe und Chipata gelangte ich im Verlaufe eines schönen Sunsets on-the-road schnurstracks und zu guter Letzt nach Mfuwe, dem Einfallstor zum sagenumwobenen „South Luangwa National Park“.
Doch das ist eine andere Geschichte.

Sunset

On the Road

Umwoben

Hügel

Siedlung

Weit

 

Wirklich

Stunden

Schön

 

 

 

 

 

 

 

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