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Zu schnell? Einmal zurückblättern, sehr gern: Innere Widerstände…
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Materie

Den Höhepunkt der Semana Santa mit ihren wunderschönen Alfombras auf den Straßen sowie deren mutwillige Zerstörung anhand jener berüchtigten Prozessionen hatte ich fröhlich ausgelassen, ausgesessen.
Das ist auch kein Spaß, ne? Die hoffnungslosen Narren, die das riesige und mit Blumen überhäufte Marienstandbild durch die Straßen karren müssen, kommen ganz schön gebückt daher.

Vielleicht gehört das auch so. Und die arme Muttergottes wird nicht nur indirekt von den seitlichen Neonröhren, sondern aus allen vier Winkeln ihrer begrenzten Welt von regelrechten Flutlichtern zur Schau gestellt wie die Freiheitsstatue bei Germany’s Next Topmodel. Hinterher dackert fröhlich der Generator, an dem die Weltuntergangsfunzeln angeschlossen sind.

Guck’ in die Luft

Drumherum schwirren eifrige Kuttenmanschgerl mit langen Stangen, am Ende eine Art Gabel, mit der sie nichtswürdige Stromkabel im Tiefflug aus dem Wege hieven, weil die Madonna hat den Elektrischen Stuhl nun wirklich nicht verdient.

Aber nicht mit mir. Stattdessen am Abend lieber die köstlichen Mini-Calzones (sehr zu empfehlen die „Selva Negra“ gleich Schwarzwald, mit Flammkuchen-Zutaten mmmmh) von dem Freiburger, dem das BenGer-Café samt angeschlossenem „Hostal Toskana“ gehörte.

Ach so ja, wir sind in Ataco nochmal umgezogen, weil wir uns spontan in das niedliche deutsch-salvadorianische Pärchen verknallt hatten und sie uns im Taubenschlag ihres Dornröschenturms pennen ließen. Auch während meiner Krankheit kümmerten sie sich rührend um mich:

Zuneigung

Obwohl sie für eine Nacht keine Betten mehr hatten, durfte ich umsonst auf einer Matratze im Fernsehraum übernachten. Versteht Ihr langsam, was ich weiter oben meinte? Endsentspannt sowas. Sie scherten sich auch wenig um religiöse Attitüde, am Donnerstag gab es ein krachendes und viel zu lautes Metal-Cross-Klassik-Inferno, und am Ostersamstag groovte eine schnalzende Reggae-Band ordentlich vom Hocker.

Meine Krankheit gab mir zudem Gelegenheit, noch ein wenig durch das verträumte Örtchen auf der „Ruta de las Flores“ zu pilgern mit seinen interessanten Murals und kauzigen Gebäuden, halb verborgen unter dem leuchtend grünen Dach des Waldes. Mit der Blumenstraße war seit Februar allerdings nicht mehr weit her, weil die Flores fast ausnahmslos verblüht waren.

Back to work

Die gehen hier auch so steil auf Quad-Fahren! Patricia wollte natürlich auch, doch da legte ich ein eisernes und mit Widerhaken versehenes Veto ein. Soweit kommt’s noch, mit diesen Dreckschleudern die Gegend zu verpesten! Niemals.
Obwohl, der tuckernde lila High-Heel wär’ den Spaß fast wert gewesen.

Augen trauen

Dios mio, ich fang gar nicht erst an, das Ding zu beschreiben, schaut es Euch bitte einfach an. Kann es sowas überhaupt geben und wenn ja, lässt es sich erklären? Wer kommt denn auf so was?? Ich mein, selbst Douglas Adams müsste ordentlich ziehen und sich eine ganze Weile unter den klaren Sternenhimmel legen, bis er- aber selbst dann! Faloppende Matratzen gut und schön, aber ein HIGH HEEL-QUAD!! Da kann ich nur sagen: Petunientopf.

Fürwahr, die Woche mit Patricia war abgefahren und ereignis-platzangst-reich, doch trotz der gelinden Konsequenzen war die letzte Zeit mit ihr famos geradezu, gute Gespräche, gute Zeiten.
Vor allem liebe ich ihren Gesichtsausdruck und ihr sprühendes Lachen, das wie eine gigantische Fontäne überschäumt, wenn eine ihrer zahlreichen Leidenschaften sie packt.

Platzangst

Sie packt sie, schüttelt und rüttelt und trägt sie fort in neue Welten, unbekannt und verheißungsvoll. Dann zappelt sie ganz fürchterlich, wirft den Kopf wie in Ekstase hin und her und scharrt ganz aufgeregt mit ihren Fingernägeln wie mit Klauen über die bemitleidenswerte Tischplatte, damit sie nicht gleich abhebt, die alte Segelfliegerin:
„ALTER!!!“

Und egal, mit welch absurdem und skurrilen Thema ich auch ankam, solange sie nicht hellauf begeistert war, nickte nur verstehend, ihr ganzes Wesen offen wie ein Scheunentor im Spätsommer; einfach so.

Adieu

Sie ist tatsächlich eine coole Sau, und ich komme nicht ganz umhin zu gestehen, dass ich ihre zippzappelnde Anwesenheit vermissen werde.
Auf der anderen Seite bin ich auch ganz froh, wieder meinen Tanzbereich zu haben und frei und mit luftigem Blick nach vorne schauen zu können.

Und dann passierte etwas, das könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen…

Generator

Zerstörung

 

Sonnengruß

Vom Turm aus

Streifzüge

Dornröschen

Imperiale Werbung

 

 

 

 

 

 

 

 

Teppich

Meta-Tourist

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