„Horch auf die Wahrheit! meide diesen Wahn!
Und wisse, daß, sobald im Embryone
Die Gliederung des Hirns ist abgetan,
—–
So reicht der Schöpfer selbst, erfreut, die Krone
Dem Kunstwerk der Natur, indem sein Geist
Ihm Geist einhaucht, daß selbst er darin wohne.
—–
Er bildet, was er feurig an sich reißt,
Verschmilzt die Kraft mit seinem eignen Leben,
Bis eine Seele lebt und webt und kreist.“
(Dante, „Die göttliche Komödie“)
„Second to the right, and straight on till morning.“
(J.M. Barrie, „Peter Pan“)
Das Universum dreht sich nicht um uns, sondern wir uns mit ihm.
„While there is life there is action and change. We go on, each thought linked to the one which was its parent, each act to a previous act. No joy or sorrow dies barren of progeny, which for ever generated and generating, weaves the chain that make our life: (…)“
(M. Shelley, „The Last Man“)
„Das Endziel des Denkens, wie immer es beschaffen sei: ist dies nicht die oberste, noch undenkbare Grenze einer Folge von Konvergenzen, die endlos immer höher steigen? Ist es nicht eben Endziel des Denkens, kein Endziel zu haben? – Das Bewußtsein ist eine Größe, für die als einzige unter allen Energien des Universums die Annahme, sie könnte ihr Höchstmaß erreicht haben oder eine Rückentwicklung erleiden, eine Denkunmöglichkeit oder sogar ein Widerspruch ist. Man kann auf ihrem Weg kritische Punkte annehmen, soviel man mag. Doch ein Stillstand oder ein Rückgang ist unmöglich: einfach weil jedes Wachstum der inneren Schau wesentlich den Keim zu einer neuen Schau bildet, die alle anderen enthält und noch weiter vorwärts trägt.“
(P.T. de Chardin, „Der Mensch im Kosmos“)
Das ist doch immer das Ding, wenn man sagt: „Das bilde ich mir nur ein“, das sei „emotional bedingt“.
Jeder Gedanke, jedes Gefühl, je nach Beharrlichkeit und Eigenheit, schlägt sich irgendwann einmal körperlich nieder. Spätestens dann wird das „nur“ so real, dass es einem schon wieder zu viel wird.
„Whilst the eternal generation of circles proceeds, the eternal generator abides. That central life is somewhat superior to creation, superior to knowledge and thought, and contains all its circles. For ever it labours to create a life and thought as large and excellent as itself; but in vain; for that which is made instructs how to make a better.“
(R.W. Emerson, „Essays and other Writings“)
Gleichwie sich die Planeten und Monde um die Sonne drehen, unermüdlich, unablässig, so drehe ich mich stoisch um mein Selbst. Ich betrachte es aus unzähligen Blickwinkeln, drehe und wende es, bin aber nie wirklich dort.
„Round the world! There is much in that sound to inspire proud feelings; but whereto does all that circumnavigation conduct? Only through numberless perils to the very point whence we started, where those that we left behind secure, were all the time before us. (…) But in pursuit of those mysteries we dream of, or in tormented chase of that demon phantom that, some time or other, swims before all human hearts; while chasing such over this round globe, they either lead us on in barren mazes or midway leave us whelmed.“
(H. Melville, „Moby Dick“)
„,We shall never recover it (Eden; Anm. d. Sammlers), for that is not the way of repentance, which works spirally and not in a closed circle, we may recover something like it, but on a higher plane.‘ (Letters 110).“
(V. Flieger, „Splintered Light“)
„(…), could thou and I with fate conspire –
to grasp this sorry scheme of things entire –
would we not shatter it to bits and then
remold it nearer to the heart’s desire!“
(K.S. Robinson, „Green Mars“)
„The soul of man is not only reincarnated again and again, but it is subdivided further and further, since mankind multiplies, as does the grain to which man is so frequently compared. (…) The Demiurge did not create the individual souls of every man to be born in all future, he created the first ancestors of peoples, dynasties, etc., the ’seed of mankind‘ that multiplies and is ground to mealy dust in the Mill of Time. The idea of ’fixed star souls‘ from which mortal life started, and to which exceptionally virtuous ’souls once released‘ may return anytime, whereas the average ’flour‘ from the mill has to wait patiently for the ’last day‘ when it hopes to do the same – this idea is not only a vital part of the archaic system of the world, it explains to a certain degree the almost obsessive interest in the celestial goings-on that ruled former millenia.“
(G. de Santillana & H. von Dechend, „Hamlet’s Mill“)
Mir scheint, eine Ahnenreihe ist für die Seele wie so eine Art Menschenkette, die Wasserkübel zum Inferno trägt, um einen uralten Brand zu löschen, geboren aus der unstillbaren Lust und dem Bedürfnis, zu wachsen. Wie olympische Fackelläufer übernehmen wir die ungelösten Rätsel und Lebensaufgaben unserer Vorfahren und geben sie schleunigst weiter, so wir unseren Teil erfüllt haben:
„From eternity it was requisite that we should want. We could never else have enjoyed anything: Our own wants are treasures. And if want be a treasure, sure everything is so. Wants are the ligatures between God and us, the sinews that convey Senses from Him into us, whereby we live in Him, and feel His enjoyments.“
(T. Traherne, „Centuries of Meditation“)
„Erst einmal ist die Seele nicht etwas, das man hat. Sie ist, was man ist. (…) Die Seele oder Wesenheit – mit anderen Worten: eure persönlichste, machtvolle innere Identität – wandelt sich ständig und muß sich ständig wandeln. Sie ist lebendig, empfänglich, neugierig. Sie bildet das Fleisch und die Welt, die ihr kennt, und befindet sich im Zustand des Werdens. Nun setzt man in der dreidimensionalen Realität, in der euer Ich hauptsächlich zentriert ist, beim Werden ein Ziel oder einen Bestimmungsort voraus – eine Vollendung dessen, was im werden begriffen war. Doch die Seele oder Wesenheit ist im Grunde in anderen Dimensionen zu Hause, wo die Erfüllung nicht an die Erreichung von Zielen gebunden ist, ob geistiger oder anderer Art.
Die Seele oder Wesenheit befindet sich immer im Fluß, sie geht durch Lernprozesse und Entwicklungen, die mit subjektivem Erleben, statt mit Raum und Zeit, zu tun haben.“
(J. Roberts, „Gespräche mit Seth“)
„Is it not that the soul puts forth friends as the tree puts forth leaves, and presently, by the germination of new buds, extrudes the old leaf? The law of nature is alternation for evermore. Each electrical state superinduces the opposite. The soul environs itself with friends, that it may enter into a grander self-acquaintance or solitude, and it goes alone for a season, that it may exalt its conversation or society. This method betrays itself along the whole history of our personal relations. The instinct of affection revives the hope of union with our mates, and the returning sense of insulation recalls us from the chase.“
(R.W. Emerson, „Essays and other Writings“)
(N)Euer Senf – mittelscharf, wenn’s geht