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Ziel

Zunächst also begab ich mich in den dicht, oder dichter, besiedelten Nordosten von Sambia. Mein erstes Ziel war der Ort Samfya am Bangweulu-See, vierzehn Stunden Busfahrt von Lusaka entfernt, eine gute Mittelstrecke, würde ich sagen.

Wahrlich, man könnte das Reisen in dem Land durchaus als aaangenehm bezeichnen, solange man sich auf Asphaltstraßen beschränkt. Dazu aber später mehr, denn von denen gab es, glaube ich, genau eine. In den großen Langstreckenbussen konnte ich sogar mein Handy laden und musste darüber hinaus meine Beine nicht hinter den Rücken falten. Es gab einen Fernseher, der war aber nie an.

Hoffnung

Eine Anekdote darf ich jedoch trotzdem zum Besten geben, so geschehen in einem Ort namens Mansa: Das Städtel präsentierte sich relativ trist, so nutzte ich es nur zum Umsteigen. Von daher passte es gut, dass sich die dortige Abfahrt um gute drei Stunden verzögerte. Es war brütend heiß, und meine Klamotten klebten an mir wie ein Blutegel mit Mitteilungsdefizit. Wie schön, endlich wieder unterwegs zu sein!

Wäre das zum Beispiel meine erste Reise gewesen, ich hätte zu dem Zeitpunkt schon das Universum in seiner Hülle und Fülle auf ewiglich verflucht. So aber quittierte ich meine derzeitige Situation lediglich mit einem schulterzuckenden Schmunzeln, in der unverlöschlichen Hoffnung, mein Ziel immerhin noch am selben Tag zu erreichen.

Schulterzucken

Schlussendlich ließ der Fahrer den Motor an und legte den ersten Gang ein. Hallelujah! Es ging los.
Zur Tanke. Fair enough. Kurz danach dachte ich mir: „Hee, der fährt ja genau den gleichen Weg zurück! Wie interessant.“ Da musste ich allerdings unserem Kondukteur inniglich beipflichten, denn unser Gepäck wartete noch immer im Anhänger an der Bushaltestelle sehnsüchtig darauf, fest gezurrt zu werden.

Nicht, dass man das in der Zeit hätte machen können, während wir zum Tanken gefahren sind. Nicht, dass man während der drei Stunden Wartezeit hätte tanken und das Gepäck festzurren können.
Nahahhahein. Alles schöööön und entspannt der Reihe nach.

Abenteuer

Es war mir, als ob dieses unleidige Kaff mich nicht aus ihren staubigen und unansehnlichen Klauen lassen wollte. Naja, lächeln und winken.
Aaah. Was wäre das Reisen nur ohne diese Busfahrten? Stellen sie doch stets eine unerschöpfliche Quelle für erbauliche und abenteuerliche Geschichten dar:
Der Stoff, aus dem die (Alp-) Träume sind. Dazu aber später mehr.

Siehe! Auf meiner nunmehr vierten Reise in Ländern mit solch großzügigen Transferzeiten hatte ich unlängst die perfekte Pinkelstrategie entwickelt, um meine Blasenmuskulatur zu schonen und somit unsägliche Schmerzen zu vermeiden.

Einleiten

Das geht so: Man darf nicht auch nur einen Tropfen Flüssigkeit zu sich nehmen bis zur nächst folgenden Pause. So diese erfolgt, sollte man im Gegensatz dazu soviel wie möglich in sich hinein schütten und quasi postwendend, tout de suite!, in Richtung Abort marschieren, um dort wiederum so viel Flüssigkeit wieder hinaus zu pressen wie nur irgend möglich.

Am Ende geht es nur ums Durchspülen.
Die eigentliche Durstlöschung im Sinne einer physiologischen Alimentation zur Aufrechterhaltung körperlicher Funktionen sollte nach Möglichkeit und Disposition erst nach der Fahrt in der nächstbesten Bar eingeleitet werden.

Dass die Physiologie das theoretisch so gar nicht zulässt, ist mir aber egal. Von daher, probiert es ruhig aus, denn praktisch funktioniert es wunderbar.

Eigentlich wollte ich nur ein bis zwei Tage in Samfya bleiben, aber das Städtchen mit seinen bezaubernden Sandstränden am See verströmte eine derart beschauliche und angenehme Atmosphäre, so dass ich schnell beschloss, noch zwei weitere Tage dran zu hängen. Why not, gell.

Verströmen

Bezaubern

Atmosphäre

Dranhängen

Angenehm

Fülle

Besiedlung

Klima

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