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Zu schnell? Einmal zurückblättern, sehr gern: Vom Zeltbau zu…
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Radio Eriwan Calling:

My fellow -KRCHK- Equallitists annd Airrag Drrinkerrs!
Unforrtunatelly, ourr Allaska cjampaign vith de Codename: -KCHK- ’Ice Krrim’ chas to be put on -KRK- ice. …You see, ve allso eenjoy -KRCH- subtle chumourr. -KRK-
The rreason bechind -KCHRK- this is de rrecent starrt of de -KRCHK- prrincipall photogrraphy forr de llast -CHRK- thrree episodes of ’Starr -KRK- Warrs’. Ve see this as a -RCHK- prropagjandistic counterr-strroke of de -KCHK- cjapitallists vhich chas to be underrmined -KCH- immediatelly!
Therreforre, -KRCHK- ve vill infiltrrate de crrew and -KRCH- rre-wrrite the scrreenpllay accorrding to ourr -KCRK- noblle phillosophy. Earrly drrafts cjontain ann -KCHK- alliance betveen Vookies annd -KRCH- Evoks to forrm an interrgallactic Sovjet. To achieve this dey vill chave to -KCHRK- crrush de neo-lliberral -KRK- New Rrepubllic (a djecadent successorr of de -KRHCK- prroletarrian Rrebellion agjainst de -CHK- evvil Zarristic Empire!) annd once morre annihillate de rreligion-infested -KCHK- Jedi fundamentallists. De title vill be rrebrranded into ’Rred -KRK- Starr Warrs’. -KCHRK-
Mmay the -KCH- Llenin be vith you! -KRK- This is John Temüdschin -KRCH- Cjonnor. Vhen you rread this -KRCHK- you arre parrt of de -CHRK- anti-imperriallistic rresistance.“ -KCHRKRCHK-

Gutbürgerlich

Zeitsprung: In der Zwischenzeit waren wir nach Ulan Baatar zurückgekehrt und unsere erstaunliche Rundreise durch die Mongolei fand allzumal ein erbauliches Ende. Allerdings mussten wir uns erst einmal erholen. So sehr, dass wir am ersten Tag nach der Tour rein gar nichts zustande brachten außer Nahrung in uns aufzunehmen.

Aber was für Nahrung! Als Gegenmittel zum -oach- alles durchdringenden Hammelfleisch besuchten wir das „Sachers“ Café, das eingerichtet war wie eine gutbürgerliche Wirtsstube in Süddeutschland. Wie ich später erfuhr, kam die Inhaberin in der Tat aus München. Selbstverständlich.

Reihum

Wir hatten demnach die Wahl zwischen Gulasch, Debreczinern, Bockwürsten und Käsekrainern. Wir nahmen alles, und ich war fassungslos, die Dinger schmeckten wirklich wie daheim. Und warum vor dem Berg halten, wenn man schon im vollen Bewusstsein sündigt!

Das Dessert schmeckte nun aber weniger vertraut, trotzdem lecker: Schokoladen- und Käsekuchen, Schwarzwälder Kirsch und Apfelstrudel gingen reihum. Gerade die Sachertorte war leider aus.
Himmelmariaundjosef, das wirkte schneller und besser als jede Ibu.

No mutton is ever used

Ja, mittlerweile bin ich da schmerzfrei und gänzlich ungeniert. Wenn ich nur an das Wort „Hammel“ denke, fange ich an zu schwitzen und muss pinkeln vor lauter Fluchtreflex.

Es ist auch nicht böse gemeint, wenn ich einem von Euch in den kommenden Wochen seine Milz an dir Wirbelsäule tackere, weil der oder die arme Tropf oder Tröpfin* versehentlich das H-Wort in den Mund nimmt. Das ist dann wirklich nicht böse gemeint, sondern ganz einfach ein direkt verschalteter Reflex, da kann ich nichts dagegen machen.

Fett

*Manchmal gendere ich ganz bewusst, einfach um zu zeigen, wie umständlich, unästhetisch und rundheraus dumm ich das in einem literarischen Zusammenhang finde. Echt, da dreht es mir den Magen um! – Am Thema vorbei aktioniert: Setzen, Sechs.

Nee, das Sachers war echt fett. Ähnlich wie das „Sparta“, wo sie auch richtig gutes Essen hatten für zwei, drei Oiro, und gleichfalls ohne das schlimme H. Da gab es zum Beispiel Schwein oder Hhch-Chicken, voll geil.

Erledigen

Stef und Katie düsten am folgenden Tag weiter nach Russland, während Arnold und ich beschlossen, doch noch einmal aktiv zu werden, denn es gab einigen Orga-Kram für die nächste und letzte Zugfahrt zu erledigen. Immerhin präsentierte sich der Himmel an unserem letzten Tag in der mongolischen Hauptstadt von seiner blauesten Seite. Die Temperaturen wurden zusehends milder – und die Reisenden zahlreicher.

Guter Dinge also schlenderten wir zudem kurz zum „Khandan“-Kloster, wo es eine sechs Meter hohe, goldene Buddha-Statue gab. – Das reicht aber auch, herzlichen Dank, denn am Abend pfiffen wir bereits wieder aus den letzten Löchern, waren vollkommen ausgepumpt von der kleinen Latscherei.

Reicht

Und wie ich so an diesem letzten Abend in der schönen Mongolei auf dem urgemütlichen Sofa im Sunpath lag, dachte ich mir: „Eigentlich will ich hier gar nicht weg. – Ich will nur hier liegen bleiben, Kaffee trinken und lesen, ab und zu mit Dolgmaa quatschen, Hostelgäste nerven, super.“ Aber, hilft ja nix.

…Habe ich eigentlich erwähnt, dass wir dort verewigt wurden, in gewisser Weise?
JAAAA!!! Es ging damit los, dass Dolgmaa uns um ein professionelles Feedback bat, nachdem sie erfahren hatte, dass wir auch Hostel-Staffer und quasi vom Fach waren.
Nun, nichts leichter als das.

Konstante

Wir so: „Na, das Hostel ist eh geil, aber ein paar Haken* zum Kleider aufhängen wären cool, vielleicht ein paar Bettlampen… nur so Kleinigkeiten. An die Wände könnte man ein paar alte Tour-Fotos klatschen, die sind recht kahl noch, und es törnt die Gäste mehr an…“ So halt.

*Der Punkt lässt sich immer und überall anbringen, denn bei ihm handelt es sich um eine kosmische Konstante und ein Naturgesetz: Es gibt nie genug Haken.
Dolgmaa fand unsere Vorschläge aber nicht nur so halt. Es war geradezu faszinierend zu beobachten, wie sie das alles im Handumdrehen in die Tat setzte! Unsere deutsche Effektivität verzog sich beschämt in eine dunkle Ecke.

Uns

Tags darauf schraubte ihr Freund schon die Haken an die Betten und zeigte sie uns stolz, mit einem dicken Grinsen im Gesicht und Daumen hoch. Beeindruckt erwiderten wir seinen Gruß, er sprach kein Englisch.

Und auf ihrem Laptop befinden sich bereits Bilder von unserer Tour, die wir mit unseren Kameras gemacht hatten, Gruppenfotos und alles drum und dran. Bald sollen sie also die hehren Hallen des Sunpath Hostels zieren.

Wecker

Nice, oder? Das hat mich schon gefreut. Allein, um das zu sehen, muss ich irgendwann dorthin zurück. – Bin ich aber nie.
Als ich am späten Abend aber meine Zähne putze, bereite ich mich letzten Endes seelisch und moralisch darauf vor, dass um halb Sechs in der Früh der Wecker klingelte.

(„Ich will hier nicht weg.“) Am nächsten Morgen schleppte ich mich kurz vor Sechs in eine kalte Dusche. („Ich will hier nicht weg.“) Ich wuchtete meinen Wirbelbrecher-Rucksack ins Auto („Ich-will-hier-nicht-weg.“) Ich verabschiedete mich blumig und händeringend von Dolgmaa („Ichwillhiernichtweg!“) Ich stieg in den Zug nach Beijing. ICH WILL HIER NICHT WEEG!!

Weg

Schließlich rollten wir aus der Stadt… und waren weg.
Ein letztes Mal sah ich die grünen Hügel des zentralasiatischen Steppenmeeres an mir vorüberziehen, wie sie sich langsam, fast widerstrebend in die weiten und kargen Ebenen der Gobi-Wüste neigten…

Ich musste einmal ganz tief durchatmen.
…Irgendwas schien mich mit diesem Land über reine Ästhetik hinaus zu verbinden. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, aber irgend etwas… Ich weiß nicht.

Gemeinsamkeiten

Es gab da auch so schrullige Gemeinsamkeiten: In der Mongolei wächst das Edelweiß, wie bei uns daheim. Es gab bayrisches, oder zumindest deutsches, Bier in Ulan Baatar. Die Stadt befindet sich auf dem gleichen Breitengrad wie München und Wien. „Neun“ ist für die Mongolen die heiligste Zahl. Meine Lieblingszahl ist: die Neun.
Eeeeeeh… das ist schon ein bissl strange.

Der Autor und Schamane Galsan Tschinag, der nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in Deutschland für längere Zeit lebte, meint sogar Gemeinsamkeiten zwischen unseren beiden Völkern ausmachen zu können.

Nun, das mag zunächst vielleicht etwas gewagt erscheinen, aber vor allem in unserer Kunst entdeckte er oftmals Elemente, die ihm vertraut vorkamen: zwischen Goethes Zeilen, den Strophen Beethovens, oder gar in den Reimen unserer alten germanischen Sagen. – Lustig, wa?

Aber wie gesagt, Ihr braucht nur das H-Wort sachte flüstern, und zack! hänge ich den Road Runner ab und verschwinde vom Radar. – Ich zuckte mit den Schultern und schaute wieder zum Fenster hinaus. Hm, immer noch Sand. Wann gibt’s Abendessen?

Steppenmeer

Sand

Strudel

Himmel

Blau

Futter finden

Schlendern

Heilig

Pink Mongolia

Bratwurst

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Bitte umblättern: Zweierlei dreierlei…