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Und wie die Welt darüber lächelt.

Wieso nicht

Zum Beispiel gab es die Ruinen von „Khami“ zu entdecken, die der alten der Shona-Kultur entsprangen. Derartige Zeugnisse menschlichen Strebens waren in jenem Teil der Welt eher selten und demgemäß umso eindrucksvoller.

Angeblich handelte es sich um eine Regierungsstätte beziehungsweise religiöses Zentrum zu rituellen Zwecken, wie fast immer, weil wir uns anscheinend nichts anderes vorzustellen vermögen. Für mich ist das in der Tat ein deprimierender Gedanke, wieso kann und soll es nicht mehr sein?

Umliegend

Egal. Die Anlage bestand aus einfachen Terrassenanlagen, die auf einen Zeitraum zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert datierten. Das war jetzt nicht KRASS spektakulär, sie bot jedoch umwerfende Ausblicke auf die umliegenden Hügel mit den für die Region typischen Granitfelsen.

Dies war jedoch nur ein laues Vorspiel zu der Pracht und Schönheit, welche uns in den sogenannten „Matopos“ erwartete. Unser Speichel rann die Windschutzscheibe hinunter, während unsere Augäpfel immerzu versuchten, sie durchzustechen und die Ewigkeit zu umspannen. Eine wahrlich andere Welt tat sich da vor und für uns auf.

Hügel und Täler

Das ging, denn wir hatten einen Driver angeheuert, der uns durch die bewaldeten Hügel und Täler dieses entrückten Reiches kutschierte und der mit regionalem Wissen gespickt war wie ein mordsmäßiger Schaschlik-Spieß.

Es gab dort die skurrilsten und aberwitzigsten Felsformationen, die scheinbar der Ansicht waren, dass Schwerkraft etwas ist, das nur anderen Dingen zustößt.
Wir konnten kaum glauben, dass manche der Brocken nur durch die „Laune der Natur“ und an den unmöglichsten Stellen zum Liegen gekommen waren und nicht wie ein Kartenhaus fein säuberlich dort drapiert worden sind.

Ende der Zeit

Ich beiße mir noch immer in den ARSCH, dass ich mein Zelt im Hotel hatte liegen lassen, denn an einem idyllischen See am Ende der Zeit herrschte ein Frieden und eine Stille, dass ich mich dort am liebsten als Eremit bis zum Ende meines Lebens niedergelassen hätte; wenn er auch bei näherer Betrachtung zum Baden jetzt nicht herzlich einlud.

– Ich habe das Gefühl, dass ich mich in meiner Beschreibung von Landschaften ständig wiederhole, aber was soll ich schon tun? Es gibt bei weitem nicht genügend Vokabeln für sie. –
Ich hätte zwischen Pferden und Warzenschweinen campen können… MANN!!

Eleganz

Was noch? Ja… Felsmalereien!
Da ich zu bildender Kunst von jedweder Art kaum einen Zugang habe, hatte mich das im Vorfeld nicht brennend interessiert. Als ich schließlich aber unmittelbar davor stand, war ich doch stark beeindruckt.

Vor allem faszinierte mich die elegante Dynamik, die den Darstellungen der Menschen selbst innewohnte. Sagt man das so? Die Tierzeichnungen waren vergleichsweise weniger geil, aber, Himmel! Die mussten das im Stehen auf Felswände kritzeln und haben es dabei geschafft, dass diese Wunderwerke die Zeiten überdauerten. Zumindest beinahe.

Mutterbauch

Achh! Manchmal könnte ich verzweifeln ob der abgrundtiefen und fast schon liebenswürdigen Dummheit menschlicher Ignoranz.
Seufz… Wir standen also in dieser perfekt gerundeten Höhle, die mir vorkam wie ein Mutterbauch und förmlich überquoll von jenen urzeitlichen Gemälden.

Nun, beinahe zumindest. Denn es trug sich zu, dass in den 20er oder 30er Jahren so ein Professordokterhablvonundzusoundso Archäologen-Menschlein daher kam und wohl ähnlich hingerissen von jenen Figuren war wie wir selbst.

Besserwisser

Und was macht dieser schnapsideeige und fulminant arrogante Besserwisser?
Ein Experiment. Dazu kippte er wahrscheinlich soviel Öl auf die Malereien wie auf einen griechischen Olympioniken, um sie „zu konservieren“. – Die Höhle hatte aber seit Jahrtausenden keinen Tropfen Wasser mehr gesehen.

Wahrscheinlich hielt sie das Konzept von Feuchtigkeit in der Zwischenzeit für ein ähnlich abstraktes und hypothetisches Konstrukt wie wir höheres Bewusstsein. Dementsprechend trocken und STAU-BIG war es da drinnen.

Unkenntlich

Dieser quasi-intellektuelle Khaki-Pavian also trampelt im Zuge seines „Experimentes“ fröhlich und freimütig ummadum und wirbelt schööööön viel davon auf, so dass er, der Staub, sich spontan in das auf die Wand aufgebrachte Öl verliebte und sämtliche dergestalt „geschützten“ Zeichnungen zu absoluter Unkenntlichkeit verdammte.

Nach jenem UNGLÜCKLICHEN Zwischenfall hat sich in der Folge, bis heute, freilich keiner mehr getraut, das Zeug abzuwaschen aus Angst, den unschätzbaren Malereien endgültig den Garaus zu machen.

Überdauert

Selbstverständlich wurde der Versuch zunächst NICHT an eher unwichtigen oder vielleicht verblichenen Stellen der Höhle durchgeführt, sondern er musste zudem die größten, schönsten und tollsten unweigerlich in Mitleidenschaft ziehen, weil sich der Depp in seiner Hybris so bombensicher war und unverzüglich großflächige Areale verwüsten wollte, eh klar.

Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen!
Da meint dieser verblendete Fachidiot, er müsse Felsmalereien bewahren, die ohne seine Hilfe immerhin zwei- bis viertausend Jahre überdauert hatten.
Jesses, was für ein grotesker Schwachsinn!

Überzeugung

In der Heimat der berüchtigten Black Mamba (Nein Oma, wir haben leider keine gesehen.) befand sich auch das Grab von Cecil Rhodes, der in ähnlich fataler Weise von sich überzeugt war und noch viel mehr Schaden anzurichten vermochte.

Das war nämlich ein ganz gerissener und rücksichtsloser Kapitalist der Herzen, der mit seinem Vermögen aus potenziell dubiosen Diamantengeschäften die British South Africa Company gegründet, um hernach im Namen der Queen und des europäischen Menschenideals die Gebiete des heutigen Sambia und Zimbabwe zu zivilisieren beziehungsweise in absolutistischer Manier zu tyrannisieren.

Rhodesien

Dabei hatte er vielerorts den Lebensstandard von einigen Einheimischen durchaus erhöht, genau wie die Römer, aber wie viele mehr mussten dafür ihr Leben lassen im Zuge seiner barbarischen Feldzüge?

Das nach ihm benannte Land „Rhodesien“ war demnach ein Staat, der wirklich von einer Firma geleitet wurde. – Ich bin mal gespannt, wie lange das bei uns noch dauert.
Dann heißt es nicht mehr Bundesrepublik Deutschland oder Dänemark oder Frankreich, sondern Adidasia, Boschistan und Erodierte Emirate von Shell.
Entzückend.

Spalter

Na, jedenfalls schaffte es dieser Inbegriff eines Blutdiamanten auch in die Lande, in denen wir herum kraxelten, und fand sie schön. Sogar so schön, dass er sich auf einem Hügel begraben lassen wollte mit Ausblicken, die jeden Kiefer spalten müssen.
So kam es, dass dieser Arsch dort sein eigenes Denkmal besitzt.

Dieses Plätzchen inmitten der wundersamen Landschaften der Matopos könnte ich mir freilich auch als letzte Ruhestätte vorstellen. Seine Gebeine würde ich aber vorher ausgraben und im Rahmen einer makabren Vernissage der Abschreckung auf dem Klo des Sozialamtes von Bulawayo ausstellen, das ich als Gegenleistung stiften würde.

Zu all diesen Plätzen wurden wir von unserem immerzu höflichen und versierten Guides geführt, die uns all das jedoch ein biiiisschen anders erzählten.
Überhaupt war ich verblüfft, wie professionell und gut dieser Nationalpark organisiert und aufgebaut war.

Ich meine, da kommt doch keine Sau hin außer ein paar südafrikanischen Rassisten-Proleten auf Wochenendausflug.
Also ja, Bulawayo hat uns gut gefallen.

Plätzchen

Schönheit

Kraxeln

Ewigkeit

Wunderwerke

MANN!!

Im Stehen

Unmöglich

Schwerkraft

Sternentor

Skurril

Ruhestätte

Zeugnis

Streben

Launen

Umwerfend

Granit

Driver

Andere Welt

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