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Ecke

Erst dachte ich, dass Oaxaca in seinem Erscheinungsbild etwas aus dem Rahmen fallen täte im Vergleich zu anderen mexikanischen Städten, aber auch dort gab es einige Ecken mit schönen und recht eigenwilligen Murals, wie es sich für solche gehört. Manche bewegten mich sogar auf einer etwas tieferen Ebene, und das ist immer geil.

Darüber hinaus geleitete mich meine Intuition zu einem Aussichtspunkt, der das ganze Tal beherrschte, in welches die Stadt sich entschieden hatte, zu betten. Dort oben wurde mir mithin das volle Ausmaß der Panoramafunktion meiner neuen Kamera bewusst!

Intuition

Um nämlich den gesamten Radius ihres Aufnahmebereiches ausnutzen zu können, musste ich mich zunächst mit einigen Yoga-Übungen aufwärmen, bis mein Körper dehnbar genug wurde, dass ich mich auf der Stelle soweit drehen konnte, ohne dabei sämtliche Flüssigkeit aus meinem Körper zu wringen und meine Wirbelsäule in eine Doppelhelix zu verwandeln, die sich im Zuge dessen selbst erwürgt.

Gelohnt hatte sich der ganze Aufwand sowieso nicht, weil die Bilder dermaßen zusammengeknautscht wurden, so dass sie aussahen wie ein Totalschaden nach einem Auffahrunfall. Lieber vorher auf „Bearbeiten“ drücken.

Prall

Die prallen und strahlenden Farben der Häuserwände in den oftmals baumbestandenen Straßen ließen in mir den Wunsch aufsteigen, zu Hause einen riesenhaften Malkasten für Außenwandfarben zu errichten, um im Anschluss wie ein entfesselter Hundertwasser auf Schlagsahne über den grauweißen Einheitsbrei herzufallen, der die Wiesen und Felder unseres schönen Landes beleidigt!

Die Menschen werden mich hassen und verfluchen, und teeren und federn, aber das ist es mir wert. Ich werde eingehen in die Geschichte als ein missverstandener Visionär, der erst Hunderte Was-Jahre später seine wahre Beachtung und Große erfahren soll.
Ja, solang
e könnte ich schon warten, why not.

Das wird

A propos Design. Einmal, da gelangte ich in eine Art Park, der vom Gewicht menschlicher Konstruktion fast erdrückt wurde, und dann auch wieder nicht, weil alles noch halb Baustelle war und ich nicht wusste, ist der jetzt ganz neu, wird das noch oder verfällt das alles gerade in allseitigem Einvernehmen?

Es gab Spielplätze, Betonbühnen und sowas wie ein Amphitheater, aber scheinbar nicht, weil die Dinger wirklich benutzt wurden, sondern weil man das halt so macht. Wie die obligatorischen Teiche daneben, obwohl sich sogar ein paar Lebewesen dort hinein trauten.

Bezaubernd

Und das war das seltsame an der ganzen Sache: Eigentlich war es ein richtig schöner Ort, denn all das befand sich am Boden einer bezaubernden Schlucht, mitten in der Stadt, an deren obere Kante sich recht hübsche Behausungen klammerten. Der Anblick erinnerte mich ein wenig an die tollen Wassermühlen von Shushtar – aber eben nur ein wenig.

Die Anzahl und kreative Vielfalt an Modellen unserer alten VW-Käfer erreichte dort ähnliche Intensitäten wie die schillernden Bajaj-Clouds in Äthiopien. Die hießen in Mexiko wiederum „Mototaxi“, und ein jeder kennt sie natürlich unter ihrem indischen Titel: Tuk-Tuk.

Gleichmut

Die Straßenkehrer, die im weich goldenen Licht des Nachmittags gleichmütig ihre Runden drehten, rührten mich zu Herzen und verliehen dem Stadtambiente einen wehmütigen Hauch von gesellschaftskritischer Romantik.

Nun war es für mich anstrengender, und es dauerte länger, eine Aufnahme bei Gegenlicht zu machen, weil die neue Digicam auch intelligent ist und bei solchen Gelegenheiten gleich mehrere Bilder schießt, um sie dann automatisch zu einem Ganzen zusammenzusetzen.

Amtosphärisch

Damit das Licht besser zur Geltung kommt oder so. Ich schätzte meine diesbezügliche Erfolgsquote auf etwa 63% und gab es bald auf: ich bin ja nicht blöd.
Stattdessen reduzierte ich ihr Bewusstsein um ein Gutteil, damit es mir nicht geht wie den zwölf Kolonien.

Der örtliche Essensmarkt kam mir sehr atmosphärisch und einladend vor, allerdings schaffte ich es nie, dort zu essen, weil es überall diese ordinär fantastischen all-you-can-eat Buffets für fünfzig Pesos (2,50) gab, an denen ich mich freilich überfraß und mich danach fühlte wie ein ausgestopfter Truthahn, der mit den kleineren Vögeln innen drin und der Olive am Schluss.

Springbrunnen

In Wirklichkeit war es ein spottbilliger Brunch, denn zudem gab es oft Müsli, Früchte, Yoghurt und -seufz- Pfannkuchen neben den berüchtigten Tortillas, den Frijoles (dunkle Bohnen), ein bisschen Pollo (Hühnchen) und halt dem üblichen Reis- und Pastagepansche mit Gemüsebeilagen.

Dazu so viele Mengen an Wasser und Kaffee, die an einem gegebenen Tag auf der Welt eben produziert und zur Verfügung gestellt werden konnten. Ich kam mir vor wie ein Springbrunnen mit fehlerhafter Timer-Funktion, weil ich so oft zur Toilette rennen musste.

In einem von diesen Restaurants war ich tatsächlich öfter, da es in einem luftigen Innenhof gelegen war, in dem ein sehr gemächlicher Geschäftsalltag herrschte, und weil die Angestellten dort am nettesten waren, wirklich sehr aufmerksam.
Das war übrigens gleich neben dem San Pedro Hotel, soviel dazu.

Schön

Vielfalt

Down Town

Grüner

Gelber

Käfer

Traumberuf

Baumbestanden

Klammern

Obligatorisch

Status Quo

Rahmen

Eigenwillig

Knautschzone

Wunsch

Vision

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