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Zu schnell? Einmal zurückblättern, sehr gern: Im Wachsfigurenkabinett…
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Gelähmt

Aber das ist Ding mit mir in Zeiten der Entspannung. Sie wandeln sich schnell in eine lähmende und deprimierende Lethargie, wenn ich nicht genau auf mich Acht gebe. Um ganz ehrlich zu sein, fällt mir das heute noch überaus schwer. Sobald ich nichts tue, werde ich von Schuldgefühlen und einem schlechten Gewissen überfallen und attackiert, denen ich nichts entgegen zu setzen habe.

Ich verstehe weder den Grund dafür noch die notwendigen Zusammenhänge, und ich habe zu sehr Angst davor sowie keinerlei Vertrauen, dass ich je damit zurecht, geschweige denn darüber hinweg kommen kann. Also laufe ich davor weg.

Hinunter

Demgemäß packten wir ein letztes Mal unsere sieben Sachen und fuhren weiter nach Lusaka. Fair enough, unser Flieger ging auch in ein paar Tagen.
Es war ein Abschied auf Raten.

Noch einmal wanderte ich die Cairo Road hinunter und schlängelte mich durch die umtriebigen Märkte der Stadt. Noch einmal begab ich mich auf ein Bier ins Flintstones, noch einmal tanzten wir in einem der zwielichtigen Clubs, die vom ältesten Gewerbe der Welt infiltriert waren, ob nun professionell oder im Nebenerwerb, um das Studium zu finanzieren.

Heimkehr

Wir nahmen ein letztes „Full English Breakfast“ ein und erlebten einen letzten Stromausfall, dieses Mal im Shopping Mall.
Last but not
at all least genehmigte ich mir einen letzten Gin Tonic mit meinem treuen Weggefährten Arnold.

Eine seltsame Melancholie überfiel mich. War es das Bewusstsein über die bevor stehende die Heimkehr? War es der verstörende Traum von letzter Nacht gewesen? Lag es an dem grottenschlechten Film, den wir uns im Kino angeschaut hatten?
Ich weiß es nicht. Vielleicht war es keines davon und alles zusammen.

Instabil

(Bitte! Nehmt Euch vor „Stirb langsam 5“ in Acht. Das ist kein liebenswürdiger Trash mehr, über den man lächeln und mit einem Augenzwinkern genießen kann, sondern das ist nur noch ein ideenloser, hingerotzter Sondermüll, der Euren Verstand fressen wird. Nie! Nie! – Echt, ich sag’s Euch, Hände weg. Ye be warned!)

Immerhin hat es mich sehr erfreut, dass ich als hibbeliger Effizienz-o-mane und trotz der eben erwähnten Schuldgefühle es weitgehend geschafft hatte, eine etwas angenehmere Mischung zu finden aus frenetischer Aktivität und Entspannung, so dass ich am Ende nicht dastand wie ein zitterndes und sabbelndes Bündel aus instabiler Nervosität kurz vor der Kernreaktion.

Hölle

Selbstverständlich lässt sich so etwas, allein schon aufgrund äußerlicher Umstände und Widrigkeiten, nicht zu allen Zeiten perfekt austarieren, aber wenn man diese unauslöschbare Variable des Schicksals subtrahiert, dann steht das Endergebnis ohne Bruch- und Kommastellen ganz gut da. Denke ich.

Rastlosigkeit gibt es immer.
Emotionale Schiffschaukeln gibt es immer, und die Frage: „Was zur HÖLLE soll das bloß?“ wechselt sich im Sekundentakt ab mit: „Wie geil ist das denn!“
Außer vielleicht am Ballermann.

Sau raus

Aber auch ein derart grober Unfug besitzt eine Daseinsberechtigung, wenigstens im Sinne einer Ventilfunktion. Denn man könnte durchaus die Überlegung anstellen, was manche Leute alles anstellen würden, wenn sie für ein, zwei Wochen im Jahr mal nicht gehörig die Sau raus lassen könnten.
Ein durchaus beängstigender Gedanke. – Der aber zu weit führt.

Klar geht es theoretisch auch anders. Aber theoretisch könnte die Welt auch eine ganz andere sein. Ist sie aber nicht. Anscheinend müssen wir, oder zumindest einige von uns, da durch. So what. Ich will damit sagen: es gibt Schlimmeres.

Dunklere Dinge

Ich zum Beispiel frage mich manchmal schon eher, wieso es mir so schwer fällt, einen Furcht erregend schönen Sternenhimmel länger als fünf Minuten genießen zu können, ohne gedanklich abzuschweifen oder mich ablenken zu lassen.
Bin ich schon so dermaßen abgestumpft, da ich „zu viel“ gesehen habe?

Der Snobismus des regelmäßigen Weltenbummlers?
Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich sind da dunklere Dinge am Werk. Aber das muss
ich noch besser checken. Dazu ist es noch zu früh.

Die Wahrheit kann überaus zuwider und grausam sein, wie wir alle aus erster Hand wohl wissen. Eine Atempause tut an der Stelle immer gut: „Herr Ober! Ein Helles und an Schweinsbraten, bittschön.“
Am Ende kommt es sowieso immer auf die Kruste an.

Abschied

Gewerbe

Trash

Rastlos

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